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Der Albtraum Trump wird wahr: Oder vielleicht wird es doch nicht so schlimm? – Ein Kommentar von Frank Frommholz

Der Albtraum Trump wird wahr: Oder vielleicht wird es doch nicht so schlimm?
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Gerade als junger Mensch hat mich die USA sehr fasziniert. Freiheit, Toleranz und die Möglichkeit, aus eigenem Antrieb sehr erfolgreich zu sein, hatte höchste Attraktivität. In den letzten Wochen hat sich nun aber die hässliche Fratze dieser so völlig ungezwungenen Kultur gezeigt: Widerliche, persönliche Diffamierungen, nicht erträgliche Äußerungen über Frauen und Zuwanderer und ein erhebliches Desinteresse am Rest der Welt.

Und nun wird der Befeuerer dieser Entwicklungen, Donald Trump, auch noch Präsident. Aus der europäischen Ferndiagnose ist das unglaublich. Aber die USA haben sich eben in den letzten Jahren stark verändert. Die Polarisierung wurde immer stärker, es gab viele enttäuschte Verlierer und zunehmenden Hass auf die Entscheider in Washington und an der Wallstreet. Transparenz und Fairness sind verloren gegangen. Ähnlich wie beim Brexit ist das nun, entgegen aller Prognosen, zum Ausbruch kommen.

Vieles, was Trump im Wahlkampf gesagt hat, wird so nicht kommen. Aber auch der Rest reicht aus, um die Welt stark zu verändern. Auf eine Handelsnation wie Deutschland kommen große Veränderungen zu. In der ersten Analyse eher negativ – letztendlich aber durch die hohe Anpassungsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft möglicherweise eine große Chance, von Trump aussortierte Bereiche zu übernehmen. Und lassen wir uns nicht den Blick verstellen: Der vielgeliebte Obama war nicht unschuldig am Syrienkonflikt und der Stärke des IS. Seine Amtszeit war enttäuschend. Vielleicht erleben wir nun die nächste Überraschung: Trump wird doch nicht so schlimm und stößt längst notwendige Anpassungen an.

Gastautor: Frank Frommholz
Finanzberater und Initiator des unabhängigen Expertennetzwerks Finanzkun.de
copyright: Finankun.de

Doch auf von Fairness und Transparenz geprägte, langfristig ausgelegte Finanzberatung hat das kaum Auswirkungen. Kurzfristige, durch Emotionen gebildete Marktentwicklungen sind für eine langfristige Strategie unwichtig. Gleichwohl sind wir heute dabei, die günstigen Kurse für eine weitere sukzessive Aufstockung der Aktienquote zu nutzen.

Die Amerikaner sind sehr selbstkritisch und wandlungsfähig – das wird es ihnen auch diesmal ermöglichen, aus der eingetretenen Situation neue Dynamik zu schöpfen, und die Welt weiter zu entwickeln. Hoffentlich zum Besseren. Und auch die in dieser Wahl vergessene amerikanische Jugend drängt nach und fordert Aussichten wie Freiheit und Toleranz.

Aber natürlich bleiben erhebliche Bedenken, dass der Albtraum wahr wird: Ein Populist hebelt gemeinsam mit Senat, Repräsentantenhaus und Supreme Court die Unabhängigkeitserklärung aus.

Hoffen wir auf eine positive Überraschung. Mehr bleibt uns nicht.

Gastautor: Frank Frommholz
 Finanzberater und Initiator des unabhängigen Expertennetzwerks Finanzkun.de

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