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Erste Professur für künstliche Lunge geht nach Merheim

Prof. Dr. Christian Karagiannidis ist auf die erste deutsche Professur für extrakorporale Lungenersatzverfahren (künstliche Lunge) berufen worden.
copyright: Professor Dr. Christian Karagiannidis / Klinikum Köln-Merheim

Prof. Dr. Christian Karagiannidis, Leiter des ARDS- und ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim, ist auf die erste deutsche Professur für extrakorporale Lungenersatzverfahren (künstliche Lunge) berufen worden. Die Professur wurde am Lehrstuhl für Pneumologie der Universität Witten/Herdecke (UW/H) eingeordnet.

Prof. Dr. Christian Karagiannidis behandelt seit 2011 als Leiter des ARDS- und ECMO-Zentrums der Lungenklinik am Klinikum Köln-Merheim Patienten mit schwerstem Lungenversagen mit dem klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt der extrakorporalen Lungenersatztherapie.

Erste Professur ihrer Art für Deutschland

 

„Wir sind klinisch und wissenschaftlich darauf spezialisiert, Patienten mit schwerstem Lungenversagen zu behandeln, bei denen selbst eine konventionelle Beatmungstherapie nicht mehr ausreichend ist. Mit den extrakorporalen Lungenersatzverfahren (ECMO/ künstliche Lunge) steht eine noch relativ neue, aber etablierte Therapie zur Verfügung, die zumindest vorübergehend die Funktion der Lunge zu 70-80 Prozent  ersetzen kann“, beschreibt Prof. Dr. Christian Karagiannidis seinen Tätigkeitsschwerpunkt in Köln-Merheim. Die Professur ist die erste ihrer Art in Deutschland und am Lehrstuhl für Pneumologie der UW/H eingeordnet und würdigt die dynamische technische und klinische Entwicklung auf diesem Gebiet.

Die Einsatzzahlen der ECMO haben sich weltweit insbesondere mit den vielen schweren Fällen der Schweinegrippe-Epidemie (H1N1) seit 2009 vervielfacht und stehen mittlerweile an allen großen Zentren zur Verfügung. Die extrakorporale Lungenersatztherapie kann den lebenswichtigen Gasaustausch zumindest vorübergehend bis zur Heilung der Lunge sicherstellen.

„In der Lunge wird Kohlendioxid aus dem Körper heraustransportiert und Sauerstoff hinein. Wenn der Körper das nicht mehr leisten kann, übernimmt eine Maschine diese Arbeit. Klingt einfach, ist aber im Detail schwierig umzusetzen, ohne den Körper zu schädigen“, erklärt Prof. Dr. Karagiannidis seine Arbeit. Neben der klinischen Tätigkeit steht für das Team um Prof. Dr. Karagiannidis die wissenschaftliche Evaluation und Weiterentwicklung der Systeme im Vordergrund.

Es fehlt an Organspendern: Patienten sind abhänging von Langzeitunterstützung

 

„Die Maschinen arbeiten im Prinzip zuverlässig, aber es gibt immer noch relevante Komplikationen und wir können sie noch nicht unbegrenzt lange einsetzen. Dies wäre aber insbesondere für Patienten mit chronisch-terminalen Lungenerkrankungen notwendig, denn hier ist eine Lungentransplantation die einzige wirkliche Chance auf Heilung. Gerade in Deutschland fehlt es aber an Organspendern, sodass hier ein dringender Forschungsbedarf für Langzeitunterstützungssysteme besteht“.

Für die wissenschaftlichen Publikationen auf dem Gebiet der ECMO Therapie wurde  Prof. Dr. Karagiannidis darüber hinaus dieses Jahr der Preis der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin verliehen.
 
Prof. Dr. Karagiannidis ist 42 Jahre alt und hat an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf studiert. Seine klinische und wissenschaftliche Ausbildung absolvierte er in der Schweiz und in Regensburg, einem weltweit ausgewiesenen Zentrum für extrakorporale Lungenersatztherapie . Er besitzt neben der Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin die Schwerpunktbezeichnung Pneumologie sowie Zusatzbezeichnung Intensivmedizin.

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Redaktion

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