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Neue Bestände im RWWA

Wertvolle Quellen zur rheinischen Wirtschaftsgeschichte

by Redaktion

Das RWWA sichert aktuell 706 Bestände von Unternehmen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Verbänden und Personen der Wirtschaft. Rund 23 Regalkilometer Akten, Fotos, Filme, Drucksachen, Urkunden, Plakate, Gemälde, Medaillen und vieles mehr sowie 5,1 Terabyte Archivdaten zählen zum Bestand.

Im letzten halben Jahr sind wieder einige neue Bestände hinzugekommen, die für die Forschung von Bedeutung sind. Der Dehoga Nordrhein e. V. übergab historische Unterlagen von Wirtevereinigungen aus Duisburg, Essen, Kleve, Nümbrecht und Oberhausen aus der Zeit von 1893 bis 1993. Der Bestand ist bereits komplett im Online-Findbuch recherchierbar.

Als neue Bestände aus der Industrie gelangten Unterlagen des Karosseriewerks Rappold aus Wülfrath und der Seidenweberei Conze & Colsman aus Langenberg ins RWWA. Ersterer war in Privatbesitz, letzteren gab ein westfälisches Industriemuseum ab. Das Familienarchiv der Industriellenfamilie Flender aus Düsseldorf wurde von einem Heimatverein geschenkt. Industriegeschichte war das Thema des Denkmalpflegers und Historikers Prof. Dr. Walter Buschmann (1949-2023). Der Wissenschaftler hat sich nicht nur um den Erhalt zahlreicher Industriedenkmäler, u. a. Zeche Zollverein in Essen, verdient gemacht, sondern auch vielfältig die Geschichte dieser Orte vermittelt. In zahlreichen Büchern, Aufsätzen, Vorträgen und Führungen zeigte Buschmann die Bedeutung der Industrie für das Rheinland. Sein Nachlass dokumentiert dies eindrucksvoll.

Das RWWA verwahrt einige Bestände von Banken. Mit der Übergabe des Archivs der Bank für Sozialwirtschaft AG, die Ende 2024 ihren Namen in SozialBank ändern wird, ist ein besonderer Typus von Bank ins Archiv gelangt. Der Bestand wird in einem laufenden Jahresprojekt erschlossen.

Wichtige Unterlagen zur deutschen Werbegeschichte kamen mit dem Nachlass des bekannten Marketingunternehmers Bernd M. Michael, Geschäftsführender Gesellschafter von Grey Germany, Düsseldorf, ins RWWA. Michael (1942-2023) hinterließ nicht nur zahlreiche Vorträge zum Marketing, sondern auch eine umfangreiche Pressesammlung zur Werbewirtschaft in drei Jahrzehnten.

Werbung ist auch der Schwerpunkt des Bestandes Modehaus Greve, Krefeld. Die Familie Greve hat ihre Anzeigen von 1935 bis 2000 gebunden gesammelt. Diese einzigartige Sammlung eines Modeeinzelhändlers bringt Unternehmens- und Marketinggeschichte zusammen.

Das RWWA vermittelt rheinische Wirtschaftsgeschichte

Neben der Sicherung von Quellen zur rheinischen Wirtschaftsgeschichte ist das RWWA seit jeher auch in der Vermittlung tätig. Als Forschungseinrichtung kooperiert das Archiv mit der Wissenschaft und öffentlichen Partnern. 2024 stehen Tagungen und Ausstellungen auf dem Programm.

Gustav von Mevissen (1815-1899)

Gustav von Mevissen (1815-1899)

Am 13. August jährt sich zum 125. Mal der Todestag des bedeutenden rheinischen Unternehmers Gustav von Mevissen (1815-1899). Der Textilfabrikant aus Dülken war seit den 1840er Jahren als Multitalent in der Wirtschaft (Bergbau, Eisenbahnen, Baumwollspinnerei, Maschinenfabrik, Versicherungen und Banken) und in der Politik (Vereinigter Landtag, Frankfurter Nationalversammlung, Staatsrat, Herrenhaus) tätig. Mit dem Landschaftsverband Rheinland und anderen Kooperationspartnern organisiert das RWWA am 29./30. August 2024 eine Tagung unter dem Titel „Mevissen – Prototyp eines rheinischen Wirtschaftsbürgers?“

Gustav von Mevissen (1815-1899)

Am 24./25. Oktober 2024 folgt, wiederum in Kooperation mit dem LVR, die Tagung „Die rheinischen Jahrtausendfeiern 1925 – Akteure, Interessen, Wahrnehmungen“.
Die Ausstellung „75 Jahre Soziale Marktwirtschaft – Alfred Müller-Armack und das große ‚S‘“ wird vom 9. April bis zum 3. Mai 2024 in der Kreissparkasse Heinsberg, Hauptstelle Erkelenz, und im September in Essen gezeigt.

Krimi im RWWA-Magazin

NRW ist Medienland und Köln vielfacher Drehort. Das Magazingebäude des RWWA war bereits Schauplatz mehrerer TV-Produktionen, u. a. „Tatort“ und „Helen Dorn“. Im Februar lief bei RTL die erste Folge von „Die Neue und der Bulle“. Erste Aufgabe für die Schauspielerin Caroline Peters und ihre Kollegen sollte die Digitalisierung von Akten im Archiv des Polizeipräsidiums Duisburg sein. Wir hätten sie gerne länger behalten … Zu sehen in der Mediathek bei RTL+.

Kuratorium

Im Januar 2024 tagte das RWWA-Kuratorium. Dr. Christoph Berndorff (Vorsitzender), Gregor Berghausen (stellv. Vorsitzender), Dr. Frank Bischoff, Stefanie Peters und Dr. Jürgen Wilhelm erhalten ab sofort Verstärkung durch die neuen Mitglieder Harald Goost und Susanne Imhoff. Willkommen!

Handwerksgeschichte

Einen Fokus legt das RWWA auf die rheinische Handwerksgeschichte. Neben der Leitung des Interdisziplinären Arbeitskreises Handwerksgeschichte beim ZDH, der mithalf, im Januar erstmals den „Preis für Handwerksgeschichte“ zu verleihen, wird die Sicherung von Quellen zum Handwerk forciert. Die bisherige Unterstützung des RWWA durch die Industrie- und Handelskammern wird ab 2024 durch die Handwerkskammern Aachen, Düsseldorf und Köln ergänzt.

Bildquellen

  • RWWA Schneckenmann: RWWA
  • Gustav von Mevissen: RWWA
  • Krankenwagen: RWWA

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