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Neugründungen in Köln

Trotz schwächelnder Wirtschaft werden jedes Jahr Hunderttausende Unternehmen in Deutschland gegründet

by Redaktion

In den vergangenen zwei Jahren wurden in Köln statistisch betrachtet 15,64 Unternehmen pro 1.000 Einwohner gegründet. Damit liegt Köln unter den 50 größten Städten Deutschlands auf Platz elf. So das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Energiekanzlei Goldenstein unter Zuhilfenahme von Daten des Statistischen Bundesamts Neugründungen für die Jahre 2022 und 2023. Über alle 50 Städte hinweg betrachtet, liegt die Anzahl der Neugründungen im Durchschnitt bei 15,62 neuen Unternehmen pro 1.000 Einwohner.

Nicht erst seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen, wie beispielsweise dem Energiepreisschock, schwächelt die Wirtschaft in Deutschland. Trotzdem gibt es hierzulande jedes Jahr Hunderttausende Unternehmensgründungen. Nun ist die Energiekanzlei Goldenstein, eine Wirtschaftskanzlei mit Sitz in Potsdam, der Frage auf den Grund gegangen, wo es seit 2022 die meisten Gründungen im Land gab.

Vier Städte aus NRW in den Top Ten

Mithilfe der entsprechenden Daten des Statistischen Bundesamts aus den Jahren 2022 und 2023 wurde ein Ranking erstellt. Dabei wurde die Anzahl der Neugründungen in den 50 größten deutschen Städten ins Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl gesetzt.

Auf dem ersten Platz und damit Gründerhochburg ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, nämlich Leverkusen. In der Stadt, Sitz des Pharmakonzerns Bayer, gab es im vorgegebenen Zeitraum 27,19 Unternehmensgründungen pro 1.000 Einwohner. Damit liegt Leverkusen deutlich vor Düsseldorf, mit 20,06 Gründungen auf Platz zwei, und Berlin, mit 20,04 neuen Unternehmen auf dem dritten Platz. Weiterhin unter den Top Ten liegen Hamburg (18,64), Frankfurt am Main (17,41), Bremen (17,11), Wiesbaden (16,91), Bonn (16,81), Mönchengladbach (16,33) und Kassel (15,95). Köln hat die Top Ten knapp verpasst und liegt mit 15,64 neu gegründeten Unternehmen pro 1.000 Einwohner auf Platz elf, gefolgt von Leipzig mit 15,63 Neugründungen.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass von den zehn letztplatzierten Städten des Rankings sich die Hälfte in Ostdeutschland befindet. So liegt beispielsweise Dresden (12,08) auf Platz 41 und Chemnitz (11,49) auf Platz 44. Auf den fünf letzten Rängen liegen nach Auswertung Rostock (11,09), Münster (11,06), Gelsenkirchen (10,71), Magdeburg (10,46) und das Schlusslicht Halle (9,12). Insgesamt wurden in den 50 größten Städten in den Jahren 2022 und 2023 im Schnitt 15,62 Unternehmen pro 1.000 Einwohner gegründet.

Mehr Gründungen als Geschäftsaufgaben

Die Auswertung der Daten des Statischen Bundesamtes ergab jedoch nicht nur die Anzahl der Neugründungen, sondern auch die der Geschäftsaufgaben im gleichen Zeitraum. Bei der Gegenüberstellung der Zahlen ergab sich ein positives Bild. Die Analyse ergab nämlich, dass es in keiner der analysierten 50 Städte mehr Geschäftsaufgaben gab als Neugründungen. Im Gegenteil lagen bei drei Städten die Zahlen sogar mit über 50 Prozent über der Anzahl der Geschäftsaufgaben, so in Bonn mit 55,44 Prozent, in Bremen mit 54,69 Prozent und in Stuttgart mit 52,31 Prozent. Hierbei liegt Leverkusen lediglich im Mittelfeld mit 26,49 Prozent und Köln mit 37,64 unter den ersten zwölf. Auf den hinteren Rängen liegen auch hier besonders viele Städte in Ostdeutschland.

„Kleine und mittelständische Unternehmen waren schon immer die Säule der deutschen Wirtschaft. Insofern ist es wichtig, dass es möglichst viel Gründeraktivität in Deutschland gibt. Das gilt nicht nur für Tech-Start-ups, sondern auch für klassische kleine und mittelständische Unternehmen wie Handwerksbetriebe oder Speditionen“, kommentiert Rechtsanwalt Sven Goltz, Geschäftsführer der Energiekanzlei Goldenstein, die Ergebnisse. Bezüglich der durchwachsenen Ergebnisse der ostdeutschen Städte erklärt er: „Um die Anzahl der Neugründungen in Ostdeutschland zu steigern, könnten daher noch mehr gezielte Förderprogramme und steuerliche Anreize für Unternehmensgründungen geschaffen werden. Zudem sind der Ausbau der digitalen Infrastruktur und die Schaffung von Netzwerken und Mentorenprogrammen entscheidend.“

(Monika Eiden)

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 05 / 2024

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