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Tradition bei Teppiche ten Eikelder in der Kölner Südstadt

by Redaktion
Ein Blick in die Verkaufsräume des Teppichfachgeschäftes ten Eikelder copyright: ten Eikelder

Das Teppichfachgeschäft in Kölns Severinstraße unweit des Waidmarkts gibt es seit 1923. Am Anfang war ten Eikelder in erster Linie eine Sattlerei. Möbelstoffe, Teppiche und Gardinen waren ursprünglich das Sortiment des Unternehmens ten Eikelder. Dies zeigt eine historische Aufnahme des Eckhauses Severinstraße 235–237. Die Worte sind Reklame an der Fassade der Immobilie. Ein kleiner Lieferwagen vor dem Haus ist mit dem Wort Dekorationen beschriftet. Auch dafür steht ten Eikelder.

Der Standort an der Severinstraße musste lediglich während des Zweiten Weltkriegs aufgegeben werden. Teile wanderten in die nahe gelegene Sternengasse oder wurden ins Bergische Land ausgelagert. Nach Kriegsende entstand anstelle des zerstörten Eckhauses ein auch heute noch modern wirkendes Gebäude.

Franz ten Eikelder stieg 1972 in das Geschäft ein. Es war die Zeit der großen Orient- und Perserteppiche, die in vielen deutschen Haushalten die Wohn- und Esszimmer schmückten. Dann kamen die Teppichböden von der Rolle in Mode. ten Eikelder hatte stets die Hand am Puls der Zeit, erkannte die Trends und stellte sich immer frühzeitig auf bevorstehende Wechsel im Sortiment ein. Auf diese Weise konnte er über die Jahre eine Vielzahl an Stammkunden gewinnen – die sogar ihre Teppichleidenschaft auf den Nachwuchs übertrugen.

ten Eikelder mit positiver Sicht auf den Bau der U-Bahn

Stammkundschaft ist wichtig, gerade für ein Unternehmen, das ob seines Standortes mit Problemen zu kämpfen hat, die so nicht vorhersehbar waren. Dem Bau einer U-Bahn stand der Unternehmer immer positiv gegenüber, wohl wissend, dass nach einer mehrjährigen Bauphase die Südstadt, das Vringsveedel und speziell die Severinstraße in neuem Glanz erstrahlen würden.

Es hätte gar nicht mehr so lange gedauert, bis die neue Stadtbahnlinie fertig geworden wäre. Damit wäre der Kölner Süden noch besser mit der City verknüpft gewesen. Der Einsturz des Stadtarchivs am 3. März 2009 jedoch warf sämtliche Pläne der Südstadtbewohner und Gewerbetreibenden über den Haufen.

Franz ten Eikelder, heute 69 Jahre alt, erinnert sich an den vielen Staub und den ganzen Dreck während der Bauarbeiten. Die überdimensionale Staubwolke, die unmittelbar nach dem Einsturz über dem Gebiet hing, der Anblick des riesigen Lochs müsste eigentlich Erinnerungen geweckt haben an das zerbombte Köln der Nachkriegszeit.

Ein Viertel, eine Straße abgetrennt vom Rest der Stadt

Die frühen Jahre des Unternehmens copyright: ten Eikelder

Die frühen Jahre des Unternehmens
copyright: ten Eikelder

„Es ist halt so, dass die Katastrophe in der Südstadt viel Schaden angerichtet hat und einige gestandene Geschäftsleute wegen ausbleibender Kunden und fehlender Umsätze ihre Läden schließen mussten“, sieht ten Eikelder, der gerne das 100-jährige Jubiläum noch ordentlich feiern würde, die Lage recht nüchtern. Was ihn aufgeregt hat in der Zeit nach dem Einsturz, war, dass seitens der Stadt wenig getan wurde, um den Verkehr wieder in ordentliche Bahnen zu lenken. Das Viertel war quasi abgeschnitten, niemand wusste, wie man nicht nur sein Geschäft überhaupt erreichen konnte. Wenn im Jahr 2023 überhaupt noch Jubiläum gefeiert werden kann, dann liegt das nicht zuletzt an der großen Kundentreue. Andere Geschäfte mit weniger Tradition hätten an gleicher Stelle längst zugemacht.

Heute arbeiten je sechs Mitarbeiter für die Segmente „Teppiche“ und „Bodenbeläge. Bei ten Eikelder sieht man in einem Bodenbelag – egal welcher Art – eine ökologische, ökonomische wie auch ästhetische Herausforderung. Erreicht wird dies durch die durchweg hohe Qualität von Böden und Zubehör, viel Erfahrung und handwerkliches Können der Mitarbeiter sowie den ständigen Austausch mit den Kunden.

Erwähnt werden muss unbedingt auch die hohe Kunst des Marketings, des Werbetextens. Kaum ein Slogan für ein Unternehmen hat sich so in den Köpfen der Kölner festgesetzt wie „Teppich – teppicher – ten Eikelder. Und es war keine Werbeagentur oder Unternehmensberatung, die den Slogan erfand. Es war Franz ten Eikelder selbst. Vielen Dank dafür – und am besten ein Relaunch zum Jubiläum.

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