Lifestyle

Renaissance des Fahrrads

Faktoren wie die Coronapandemie, das zwischenzeitlich geltende 9-Euro-Ticket, steigende Energiepreise und die Klimakrise verändern das Mobilitätsverhalten der Bürger so stark wie nie. Und immer wieder kommen neue Mobilitätsangebote wie Ride Pooling, Ride Hailing oder verschiedene Sharing-Angebote vom Fahrrad über Scooter und Mopeds bis hin zum Carsharing dazu, die Ressourcen schonen und gleichzeitig günstiger als bisherige Mobilitätsformen sein sollen.

Eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass die Bereitschaft zur Nutzung autonomer Verkehrsmittel weiter steigt. Allerdings zeigt sich auch, dass viele Umfrageteilnehmer derzeit noch nicht mit einem entsprechenden Angebot rechnen. Die Bereitschaft, Sharing-Angebote zu nutzen, ist allerdings sehr groß. Der große Gewinner bei der aktuell stattfindenden Mobilitätswende ist das Fahrrad. „In der Mobilität erleben wir eine Zeitenwende, die diesen Begriff verdient“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Er ergänzt: „Die Menschen steigen aufs Rad oder ersetzen den eigenen Wagen durch Carsharing. Mithilfe digitaler Technologien in der Verkehrsinfrastruktur und bei neuen Mobilitätsangeboten haben wir die Chance, jetzt die Weichen für eine nachhaltigere Mobilität zu stellen, die für die Breite der Bevölkerung verfügbar und bezahlbar ist.“

96 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten Jahren ihr Mobilitätsverhalten grundlegend geändert zu haben. Die Gründe dafür sind häufig unterschiedlich. Für mehr als die Hälfte der Menschen ist die Klimakrise der maßgebliche Grund, um vor allem auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad umzusteigen (55 Prozent). 41 Prozent gaben als Grund das vergünstigte, deutschlandweit gültige 9-Euro-Ticket an sowie gestiegene Treibstoffpreise. 30 Prozent haben ihr Mobilitätsverhalten aus Sorge vor einer Infektion mit dem Coronavirus verändert. Etwa jeder sechste Umfrageteilnehmer änderte seine Mobilitätsgewohnheiten aufgrund häufigerer Arbeit im Homeoffice, 13 Prozent gaben als Grund die Unzuverlässigkeit der Bahn und sieben Prozent den Wegfall von Dienstreisen als Gründe für ein geändertes Mobilitätsverhalten an. „Klima, Corona und Kosten – aus diesen drei Gründen verändern die Menschen ihr Mobilitätsverhalten“, so Rohleder.

Flugzeug deutlich seltener genutzt

Die Mobilitätswende rückt ein Verkehrsmittel wieder verstärkt in den Fokus, das immer schon bei vielen Menschen beliebt war, allerdings vor allem durch fehlende Radwege zwischenzeitlich nicht mehr ganz so häufig genutzt wurde, das Fahrrad. Dies hat sich allerdings geändert. Das Fahrrad, ob als E-Bike oder als klassisches Modell zum „Selberstrampeln“, wird von 39 Prozent der Befragten häufiger als noch vor ein paar Jahren genutzt, 16 Prozent nutzen das Rad weniger als zuvor. Immer stärker werden sogenannte On-Demand-Angebote wie Ride Pooling oder Ride Hailing genutzt (25 Prozent), 14 Prozent nutzen entsprechende Angebote nicht so oft. 36 Prozent der Befragten lassen den eigenen Pkw immer häufiger stehen, 22 Prozent der Befragten nutzen das Auto häufiger für Fahrten. Der öffentliche Personennahverkehr ist bei der aktuellen Mobilitätswende bisher kein großer Gewinner gewesen. 22 Prozent der Befragten nutzen häufiger Bus und Bahn, 37 Prozent nehmen seltener den Nahverkehr zum Pendeln oder Reisen. Ein ähnliches Bild gibt es beim Fernverkehr. Nur zehn Prozent reisen häufiger mit ICE, IC oder EC. 35 Prozent der Befragten nutzen solche Angebote seltener. Insgesamt zählen Schienenverkehr, Taxi und das Flugzeug zu den großen Verlierern der Mobilitätswende. Nur zwei Prozent der Befragten nutzen häufiger als zuvor ein Taxi, 46 Prozent seltener. Besonders deutlich ist das Bild beim Verkehrsmittel Flugzeug. Nur zwei Prozent fliegen häufiger, 75 Prozent reisen seltener damit. Die Beliebtheit von Bike-, E-Scooter- und Moped-Sharing hält sich ungefähr die Waage. 15 Prozent halten diese Angebote für weniger beliebt, 14 Prozent nutzen E-Scooter und Co. häufiger als noch zuvor.

(Christian Esser)

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