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Diagnose Diabetes – was nun? Wie man die Therapie beeinflussen kann

Apfel oder Süßkram? Die Entscheidung kann den Krankheitsverlauf maßgeblich beeinflussen.
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Diabetes mellitus (kurz: Diabetes) hat sich zur globalen Volkskrankheit entwickelt. Knapp sieben Millionen Menschen allein in Deutschland sind betroffen. Und es kommen täglich an die 1.000 neue Erkrankungen hinzu. Unser Lebensstil fördert diese Entwicklung: Viel Stress, schlechte Ernährung und wenig Bewegung sind die Hauptursachen bei der Entstehung einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung. Doch es gibt Möglichkeiten, den Therapieverlauf in Eigenregie positiv zu beeinflussen.

Es lohnt sich, Eigenverantwortung zu übernehmen

Diagnose Diabetes – viele Patienten geben an dieser Stelle die Verantwortung für ihre Gesundheit an den behandelnden Mediziner ab. Dabei könnten sie so viel mehr tun. „Für alle Diabetes-Typen gilt, dass man durch seinen Lebensstil den Krankheitsverlauf signifikant positiv beeinflussen kann. Im Falle von Typ 1 kann man Blutzuckerschwankungen und die Risiken für Folgeerkrankungen reduzieren. Dasselbe gilt für den Typ-2-Diabetes. Hier kommt aber noch hinzu, dass man im Idealfall die Erkrankung sogar in die Remission bringen kann“, sagt beispielsweise Svea Golinske. Die gebürtige Bonnerin lebt selbst seit 1992 mit Typ 1 Diabetes. In ihrem Buch „Diabetes (Typ 2) ist heilbar“ erklärt die Wissenschaftsjournalistin aktuelle Forschungsergebnisse zur Heilbarkeit sowie zur effektiven Therapie bei Diabetes durch eine Veränderung im Ernährungs- und Bewegungsverhalten.

Svea Golinske setzt in ihren Ernährungsempfehlungen auf das Low-Carb-Prinzip. „Rein auf die Vorzüge einer Ernährung bei Diabetes bezogen, empfehle ich, den Kohlenhydratanteil in der Ernährung zu verringern, also Kohlenhydraten im Verhältnis zu Fett und Protein nicht mehr zwangsläufig den Vorzug zu geben, wie man es von klassischen Ernährungsempfehlungen noch kennt. Ein ganz konkretes Beispiel für einen Nachmittagssnack – anstatt eines belegten Brötchens – wären eine Handvoll Nüsse, ein Stück Käse und eine Möhre. Das macht mindestens genauso satt, ist zudem gesünder und wirkt kaum auf den Blutzuckerspiegel.“

Auch regelmäßig Sport treiben kann die Erkrankung positv beeinflussen

Es gibt Möglichkeiten, die Erkrankung in Eigenregie positiv zu beeinflussen.
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Svea Golinske erreicht nicht nur durch ihre Ernährung, sondern auch durch täglichen Sport eine stabile Blutzuckereinstellung. „Ich selbst trainiere täglich sehr intensiv mit forderndem Kraft- und Ausdauertraining. Ein bisher nicht Sport treibender Mensch mit Diabetes kann jedoch schon mit einem leichten Training von 20 bis 30 Minuten alle zwei Tage gute Erfolge erzielen. Wichtig ist, dass man sich regelmäßig sportlich betätigt und optimalerweise sowohl Ausdauer- als auch Muskeltraining im Blick hat, denn: Je besser unsere Muskeln trainiert sind, desto sensitiver können sie auf Insulin reagieren, das heißt: Wir benötigen weniger davon. Ein Ausdauertraining ist darüber hinaus gut für Herz und Kreislauf und kurbelt den Stoffwechsel an, sodass ebenfalls der Insulinbedarf gesenkt werden kann.“

Erfolge durch 5-Elemente-Ernährung

Viel Stress, schlechte Ernährung und wenig Bewegung sind die Hauptursachen bei der Entstehung einer Typ-2-Diabetes-Erkrankung.
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Ernährung und Bewegung scheinen in der Diabetes-Therapie eine große Rolle zu spielen. Das bestätigt auch der Kölner Diabetologe Dr. Karsten Behle: „Die Triebfedern für die Zunahme des Typ-2-Diabetes sind drei Elemente: Zunahme der Adipositas, Abnahme der körperlichen Aktivität, ungünstige und nicht adäquate Zusammensetzung der Ernährung. Hier ist die Eigenverantwortung des Patienten das wirksamste Mittel in der Therapie!“

Dass sich eine Ernährungsumstellung bei Patienten mit dieser Erkrankung lohnt, weiß auch die Kölner Ernährungsberaterin Sooni Kind zu berichten. Seit über 30 Jahren lebt und lehrt sie nach der 5-Elemente-Lehre der traditionellen chinesischen Medizin. Auf der körperlichen Ebene zeigen sich die schnellsten und nachhaltigsten Erfolge beim Diabetes Typ 2. In den Anfängen kann man die Bauchspeicheldrüse meist so stabilisieren, dass erst gar keine Insulin-Gaben erforderlich werden. Im fortgeschrittenen Stadium können sie oft erheblich reduziert werden. Einige der von mir betreuten Klienten vom Typ 2, die sich noch ganz am Anfang ihrer Erkrankung befanden, konnten im zeitlichen Zusammenhang mit der 5-Elemente-Ernährung komplett geheilt werden.“

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Verschiedene Diabetes-Typen

Im Wesentlichen unterscheidet man den juvenilen Typ 1 und den gemeinhin als Altersdiabetes bezeichneten Typ 2. Rund 90 Prozent der Betroffenen in Deutschland haben einen verhaltensinduzierten Typ-2-Diabetes entwickelt. Hier ist eine Insulinresistenz die Ursache für die Beschwerden. Der Anteil der Typ-1-Diabetiker liegt in Deutschland bei fünf Prozent. Diese Autoimmunerkrankung ist in vielen Fällen angeboren, kann aber auch in fortgeschrittenem Alter, beispielsweise durch eine Virusinfektion, ausgelöst werden.[/box]

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Gastautorin: Astrid Waligura
Journalistin, Köchin und
Gründerin des
Bewegungs- und Ernährungsprojekts
DiabetesGenuss in Köln

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Redaktion

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