Schimmel ist ein ungebetener Gast, der sich klammheimlich in Ecken, hinter Möbeln oder an Fensterrändern ausbreitet. Einmal da, lässt er sich nur schwer wieder los. Er sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Doch es gibt gute Nachrichten: Wer ein paar einfache Regeln beachtet, kann ihm effektiv den Nährboden entziehen. Hier sind vier bewährte Tipps, um Schimmel erst gar keine Chance zu geben.
Richtiges Lüften: Warum frische Luft das beste Mittel gegen Schimmel ist
Schimmel liebt Feuchtigkeit und genau die sammelt sich in Innenräumen schneller an als man denkt. Jeder Atemzug, jedes Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen sorgt dafür, dass die Luft mit Wasser angereichert wird. Ohne regelmäßigen Luftaustausch bleibt diese Feuchtigkeit in den Räumen und schlägt sich bevorzugt an kalten Wänden nieder – der perfekte Nährboden für Schimmel.
Dauerhaft gekippte Fenster helfen dabei allerdings wenig. Im Gegenteil, sie kühlen die Laibungen aus, sodass sich dort besonders schnell Kondenswasser bildet. Viel effektiver ist das Stoßlüften. Mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten alle Fenster weit öffnen. Im Winter reichen sogar zwei bis fünf Minuten, da der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen den Luftaustausch beschleunigt. Noch besser ist Querlüften – also gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen. Besonders wichtig ist das morgens nach dem Aufstehen, denn über Nacht wird eine Menge Feuchtigkeit abgegeben.
Konstantes Heizen: Warum kalte Wände Schimmel begünstigen
Kalte Räume schonen zwar die Heizkostenabrechnung, sind aber ein echtes Problem, wenn es um Schimmelbildung geht. Kalte Wände ziehen Feuchtigkeit aus der Luft an, die dann kondensiert und beste Bedingungen für Schimmel schafft. Besonders gefährdet sind wenig genutzte Räume, in denen kaum geheizt wird.
Idealerweise bleibt die Temperatur konstant. In Wohnräumen sind 20 bis 22 Grad sinnvoll, im Schlafzimmer reichen 18 Grad, in selten genutzten Zimmern sollten es mindestens 16 Grad sein. Wer Räume völlig auskühlen lässt und die Türen zu beheizten Bereichen offenlässt, sorgt unbewusst für noch mehr Feuchtigkeit. Warme Luft aus anderen Räumen trifft auf die kalten Wände und gibt dort ihre Feuchtigkeit ab – ein Paradies für Schimmelsporen.
Für Mieter kann es zudem kritisch werden, wenn sich Schimmel bildet und der Vermieter auf die Heizkostenabrechnung seiner Immobilie schaut. Wurde kaum geheizt, kann die Schuldfrage schnell zum Streitpunkt werden. Dokumentationen über Lüftungs- und Heizverhalten können in solchen Fällen helfen.
Möbel richtig platzieren: Warum Schimmel oft hinter Schränken und Sofas entsteht
Besonders tückisch ist Schimmel, wenn er sich hinter Möbeln versteckt. Dort bleibt er lange unbemerkt, während er fleißig wächst. Die Ursache liegt darin, dass Möbel, die direkt an Außenwänden stehen, die Luftzirkulation verhindern. Dadurch bleibt Feuchtigkeit eingeschlossen und genau das mag Schimmel besonders gern.
Deshalb ist es wichtig, Möbel mit einem kleinen Abstand von mindestens fünf bis zehn Zentimetern zur Wand zu platzieren. So kann die Luft zirkulieren und Feuchtigkeit wird besser abtransportiert. Besonders anfällig sind große, schwere Möbelstücke wie Schränke oder Sofas, die oft jahrelang unbewegt an einer Wand stehen.
Feuchtigkeitsquellen kontrollieren: Wo sich unbemerkte Problemstellen verstecken
Nicht immer liegt die Ursache für Schimmel nur am falschen Lüften oder Heizen. Oft gibt es andere Feuchtigkeitsquellen, die still und heimlich für Probleme sorgen. Tropfende Wasserhähne, undichte Fenster oder kleine Rohrleckagen erhöhen die Luftfeuchtigkeit unbemerkt.
Besonders Badezimmer und Küchen sind gefährdete Bereiche. Beim Duschen oder Kochen entsteht eine Menge Wasserdampf, der sich an kalten Oberflächen niederschlägt. Ein kurzer Blick auf Fenster oder Fliesen nach dem Duschen zeigt schnell, wie viel Feuchtigkeit in der Luft hängt. Wer regelmäßig lüftet und nach dem Duschen Wasserreste mit einem Abzieher entfernt, reduziert das Risiko deutlich.