Nachdem 2022 die Grundlagen für den Mobilitätsplan entwickelt worden waren, beschloss der Stadtrat am 7. September 2023 einstimmig dessen Leitbild. Seitdem ist viel passiert: Es wurden Chancen und Mängel analysiert und eine nachhaltige Strategie für den Mobilitätsausbau entwickelt. Mit der Stadtratssitzung am 3. April soll nun die 2. Stufe eingeläutet werden.
„Besser durch Köln“ bedeutet, dass die Mobilität der Stadt Köln im Einklang mit der Umwelt und der Gesundheit der Bürger weiterentwickelt wird – zum Beispiel durch eine konsequente Förderung des Umstiegs auf klimaschonende Verkehrsmittel. Damit soll der Verkehrssektor einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Köln bis 2035 eine klimaneutrale Stadt ist.
Da dieses Thema alle Kölner betrifft, wurden die Bürger aktiv in die Ausarbeitung des nachhaltigen Mobilitätsplanes mit einbezogen: Rund 10.000 Kölner haben ihren Blick auf die Mobilität in die Erarbeitung von „Besser durch Köln“ eingebracht: bei Vor-Ort-Aktionen in den Veedeln, in Online-Dialogen oder auch in Kölner Schulen. Auch haben zahlreiche Institutionen, Verbände und Experten am nachhaltigen Mobilitätsplan mitgewirkt.
Sozial- und wirtschaftsverträglich
Der nachhaltige Mobilitätsplan wirft einen besonderen Blick auf die soziale Perspektive. Im Rahmen des „Runden Tischs Mobilität und Gesellschaft“ wurde zusammen mit Experten aus den Bereich Soziales sowie mit Bürgern die soziale Dimension der Mobilitätswende beleuchtet. Denn Mobilität muss für alle Menschen zugänglich und bezahlbar sein. Der nachhaltige Mobilitätsplan setzt hierfür den Rahmen. Außerdem ist Köln ein bedeutendes Zentrum für Industrie, Handel, Medien und Dienstleistungen. Der Mobilitätsplan soll dazu beitragen, dass dies so bleibt. Denn erforderlich für eine funktionierende Wirtschaft sind effiziente Verkehrswege, die es Gütern, Kunden und Pendlern erlauben, sich flexibel und flüssig in der Stadt zu bewegen. Die Wirtschafts- und Logistikverkehre sind daher bereits heute eines der zentralen Handlungsfelder im nachhaltigen Mobilitätsplan.
Passend für die vielfältige Stadtstruktur
„Besser durch Köln“ formuliert den Anspruch, besser durch die ganze Stadt zu kommen. Weil die Bedingungen und Anforderungen dafür in der Innenstadt aber ganz andere sind als beispielsweise in den äußeren Stadtteilen, geht der Plan auf die unterschiedlichen Stadtstrukturen ein. Dafür wurde das Stadtgebiet in die drei Raumtypen Innenstadt, innere Stadt und äußere Stadt unterteilt, sodass unterschiedliche Maßnahmen in Abhängigkeit zur baulichen Dichte und Raumstruktur entwickelt werden können. Doch an der Stadtgrenze hört der nachhaltige Mobilitätsanspruch nicht auf – erst recht nicht in einer Pendelstadt wie Köln. Menschen sollen sich nicht nur „besser durch Köln“ bewegen, sondern auch in das Umland und auch wieder zurück. Um das zu erreichen, findet im Rahmen des „Regionalforums“ ein Austausch mit den Nachbarkommunen statt. So werden die verkehrlichen Verflechtungen mit der Region berücksichtigt.
Ein Plan, der schon heute wirkt
Schon heute wird eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt, die auf die Ziele des nachhaltigen Mobilitätsplans einzahlen – sei es der massive Ausbau des Radverkehrsnetzes, die Verkehrsberuhigung und Aufwertung von Geschäftsstraßen oder der Ausbau der E-Mobilität. Mit dem nachhaltigen Mobilitätsplan erhalten die Veränderungen in der Mobilität der Stadt Köln jedoch eine klare Struktur, Orientierung und Priorisierung. Damit auch zukünftig die richtigen Produkte zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, wird in der kommenden Stufe, die der Rat voraussichtlich in seiner Sitzung am 3. April beschließen wird, in Zusammenarbeit mit den Verbänden ein Logistikkonzept beschlossen. Dabei stehen spezifische Maßnahmen für eine nachhaltige und funktionierende städtische Logistik im Mittelpunkt. Ab 2027 beginnt schließlich die Umsetzungsphase, die den Weg zur klimaneutralen Stadt ab 2035 ebnen wird.
(Jana Leckel)
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