Startseite Interviews & PortraitsInterview Emitis Pohl im Gespräch mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Emitis Pohl im Gespräch mit Marie-Agnes Strack-Zimmermann

by Redaktion
Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Emitis Pohl: Was ist Ihre Hauptbeweggrund nach „Europa“ zu gehen?

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Meine Arbeit im Verteidigungsausschuss – ab 2017 vier Jahre lang als Verteidigungspolitische Sprecherin der FDP Fraktion und seit 2021 als Vorsitzende des Ausschusses – hat mir vor Augen geführt, wie wichtig ein gemeinsames europäisches Vorgehen in außen- und sicherheitspolitischen Fragen ist. Wenn wir weiter in Frieden und Freiheit leben wollen, brauchen wir zukünftig eine EU Verteidigungsunion.

Emitis Pohl: Früher galten Mandate in Brüssel als gut bezahlt, aber nicht ausfüllend, was können Sie in Brüssel bewirken?

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung. Ich werde mich auch dort mit Sicherheit-, Verteidigung – und Außenpolitik beschäftigen. Wir brauchen eine neue gemeinsame europäische Ausrichtung, denn unsere Sicherheit in Freiheit können wir nur gemeinsam organisieren. Das ist eine riesige Herausforderung. Jetzt ist aber die Zeit, damit zu starten. Wenn ich meinen Beitrag dazu leisten kann, dann würde es mich freuen.

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Emitis Pohl: Es heißt, jeder Mensch ist zu ersetzen, wer übernimmt in der FDP Ihre Rolle im Bundestag?

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Ich habe sehr viele Kolleginnen und Kollegen, die im Bereich Verteidigung Ahnung haben. Sie werden das genauso kompetent und engagiert weiter führen.

Emitis Pohl: So eine starke, streitbare und authentische Kämpferin auch gegen Themen, die nicht im Mainstream liegen, wird man auf der deutschen Bühne vermissen.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Ich werde weiterhin Mitglied im Präsidium der FDP sein und mich definitiv nicht komplett nach Brüssel bzw. Straßburg zurückziehen. Wer sich das erhofft, den muss ich enttäuschen. Ich werde streitbar auch in Europa bleiben und ebendies auch im Europäischen Parlament für meine politischen Anliegen kämpfen. Das gute dabei ist, dass im Europaparlament im Vergleich zum Bundestag weniger in Kategorien Regierung versus Opposition Politik gemacht wird. Sie ringen um den besten Weg das eigene Thema voran zu bringen. Um das Ziel zu erreichen, müssen sie an der Sache orientiert über Parteien und über Länder hinweg Mehrheiten finden. Spannend!

Emitis Pohl: Die FDP wurde früher in der Koalition mit der CDU zerrieben, die Wahlergebnisse bestätigen das eindeutig. Wie sehen Sie die Chancen aus dieser Ampelkoalition als weitere wählbare Alternative hervorzugehen?

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Wir müssen uns besonders der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit des Landes annehmen. Es braucht dringend eine Wirtschaftswende. Wenn wir es als Liberale nicht forcieren, wer dann? Die SPD und die Grünen wollen auf Kosten der nächsten Generation hemmungslos Schulden machen, anstatt Prioritäten zu setzen und die CDU kann es sich inzwischen auch vorstellen. Frau von der Leyen apostrophiert das übrigens inzwischen – ohne rot zu werden – auch für die EU.

Emitis Pohl: Wie langt reicht der Kitt für ein Weiterbestehen der Ampel?

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Wir haben noch viele Aufgaben zu erledigen. Dafür sind wir gewählt und das werden wir auch umsetzen.

Bildquellen

  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB, FDP, posiert fuer ein Foto. Berlin, 25.01.2022 Berlin Deutschland *** Marie Agnes S: Thomas Trutschel / photothek.de

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