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Technische Machbarkeitsstudie zum Rheinpendel soll im nachhaltigen Mobilitätsplan berücksichtigt werden

by Redaktion

Zu schön, um wahr zu sein: im Zickzack mit der Seilbahn über den Rhein. Das Thema Rheinpendel kommt einen Schritt weiter. Das Seilbahnsystem, das in mehreren Etappen den Rhein kreuzen soll, soll als ÖPNV-Angebot im Rahmen der zukünftigen Gesamtverkehrsplanung mitbetrachtet werden. Inzwischen liegen die Ergebnisse aus der technischen Machbarkeitsstudie vor und sollen dementsprechend in den zu entwickelnden nachhaltigen Mobilitätsplan „Besser durch Köln“ einfließen.

Ob das Projekt weiter vorangetrieben wird, hängt von der Prüfung der Wechselwirkung des Rheinpendels mit anderen, zukünftigen verkehrlichen Maßnahmen ab. In den kommenden zwei Jahren wird untersucht, wie der Bau neuer Rheinbrücken, der Einsatz zusätzlicher Stadtbahnlinien oder der Betrieb eines Wassertaxis im Zusammenspiel mit einer Seilbahnverbindung Sinn machen. Dies kann dementsprechend erst nach der Fertigstellung des Mobilitätsplans entschieden werden.

Zunächst wurden Seilbahnstrecken mit den Stationen im Bereich des neuen Deutzer Hafen-Viertels, der Deutzer Werft, des Breslauer Platzes (Musical-Dome) und des Rheinparks mit einer Anbindung an das nördliche Messegelände untersucht. Es ging um den Einsatz unterschiedlicher technischer Seilbahnsysteme, eine grobe Dimensionierung der Stationen, betriebliche Abläufe und nicht zuletzt um eine erste grobe Kalkulation der voraussichtlichen Kosten.

Entsprechend dieser Machbarkeitsstudie würden für die Strecken Riehl (Zoo) – Rheinpark, Rheinpark – Breslauer Platz, Breslauer Platz – Deutzer Freiheit und Deutzer Freiheit – Deutzer Hafen Dreiseilumlaufbahnen zum Einsatz kommen. Die Kabinen sind ausgelegt für jeweils 26 Personen, was eine Förderleistung von 1.500 Personen pro Stunde ermöglicht. Selbst bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometer pro Stunde kann der Seilbahntyp noch betrieben werden – und wäre entsprechend zu nahezu 100 Prozent verfügbar.

Für die Strecke Rheinpark – Messe Nord bildet eine Pendelbahn für 35 Personen je Kabine mit einer Förderleistung von 930 Personen pro Stunde die Vorzugsvariante. Die Fahrgeschwindigkeit wurde mit sechs Metern pro Sekunde (21,6 Kilometer je Stunde) angenommen, sodass die Fahrzeiten je nach Strecke zwischen einer Minute und 33 Sekunden und 4 Minuten und 24 Sekunden betragen würden.

Die urbane Seilbahnverbindung im Streckenabschnitt Riehl (Zoo) bis Deutzer Hafen würde entsprechend den Anforderungen des ÖPNV der Stadt Köln im kontinuierlichen Betrieb gefahren werden. Der Streckenabschnitt vom Rheinpark zur Messe würde nach Bedarf temporär „on demand“ betrieben werden. So öffnet der Fahrgast bei Bedarf mittels Knopfdrucks den Zugang zur Seilbahnkabine und aktiviert, ähnlich einem Gebäudeaufzug, den Transport.

Die Seilbahnanlagen des „inneren Rheinpendels“ würden mit der sogenannten „integrierten Räumung“ ausgestattet. Darin enthaltene Sicherheitseinrichtungen und Maßnahmen zum Betriebsablauf ermöglichen es, dass die Kabinen in jedem Fall sicher in die Seilbahnstationen zurückgeführt und die Fahrgäste dort über die Zu- und Abgangsbereiche der Stationen evakuiert werden könnten. Die erforderliche Stationsgröße variiert zwischen 780 Quadratmeter (Messe Nord) und 3.650 Quadratmeter (Rheinpark), die Stützen benötigen zwischen 26 Quadratmeter und 36 Quadratmeter Grundfläche bei Höhen bis 58 Meter (Breslauer Platz/Hohenzollernbrücke). Die Kostenschätzung erfolgte auf der Grundlage einfacher Standardlösungen, unabhängig von der Gestaltung, Ausführung und dem Design von Seilbahnstationen und -stützen.

Investitionskosten je Streckenabschnitt:
Riehl (Zoo) → Rheinpark53,2 Mio. Euro
Rheinpark → Messe Nord19,3 Mio. Euro
Breslauer Platz → Rheinpark56 Mio. Euro
Breslauer Platz → Deutzer Freiheit51,8 Mio. Euro
Deutzer Freiheit → Deutzer Hafen52,5 Mio. Euro

Die geschätzte Gesamtinvestitionssumme beträgt somit 232,8 Mio. Euro. Für die Betriebskosten müssten jährlich rund 6,8 Mio. Euro aufgewendet werden. Das Rheinpendel wäre nicht nur eine wichtige Säule im Kölner Mobilitätsmix, sondern würde mit Sicherheit zu einer weiteren Touristenattraktion avancieren.

(Heribert Eiden)

Bildquellen

  • pexels-thorsten-s-5219866: Foto von Thorsten S.: https://www.pexels.com/de-de/foto/licht-stadt-landschaft-sonnenuntergang-5219866/

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