Selfstorage-System MOBOX

Mit seiner Geschäftsidee will André Fahnenbruck den „Self-Storage-Market“ in Köln revolutionieren

by Redaktion

André Fahnenbruck ist 43 Jahre jung und stammt aus einer Kölner Unternehmerfamilie. Als langjähriger Geschäftsführer der documentus Köln GmbH hat er viel Erfahrung gesammelt. Nun schlägt er mit der Gründung von MOBOX einen eigenen unternehmerischen Weg ein. Im Interview mit Die Wirtschaft erläutert Fahnenbruck, wie er mit der Geschäftsidee, Lagerfläche mit Service und Flexibilität zu verbinden und digital abzubilden, den „Self-Storage-Market“ in Köln revolutionieren will.

Die Wirtschaft: Herr Fahnenbruck, Ihren Namen verbindet man in Köln eher mit REISSWOLF und documentus – und weniger mit MOBOX. Was genau ist MOBOX und welche Leistungen verbergen sich dahinter?

André Fahnenbruck: Der Begriff MOBOX setzt sich zusammen aus „mobil“ und „Box“. Dahinter verbirgt sich ein mobiles Selfstorage-System. MOBOX bietet Aufbewahrungssysteme in verschiedenen Größen; vom klassischen Umzugskarton bis hin zum kleinen Überseecontainer. Darin lässt sich alles lagern und verstauen, was derzeit nicht benötigt wird. Diese Boxen werden von MOBOX angeliefert und wieder abgeholt. Auch bietet MOBOX einen professionellen Einpackservice an. Die Boxen S, M, L und XL werden dann im Lager sicher aufbewahrt und über eine App verwaltet. Somit behält der Kunde stets den Überblick über seine eingelagerten Gegenstände. Auch bildet diese App das komplette Vertrags- und Abrechnungsmanagement ab.

Von Haushaltsgegenständen bis Golfausrüstung findet alles Platz

Die Wirtschaft: Was genau kann der Kunde in einer MOBOX lagern und können Sie einmal den Prozess skizzieren?

André Fahnenbruck: Sämtliche Haushaltsgegenstände, Kleidung, Dekorationsartikel oder saisonale und sportive Ausrüstungsgegenstände – wie Skibekleidung, Tauchequipment, Golfausrüstung oder Karnevalskostüme – finden Platz in den MOBOXEN unterschiedlicher Größe. Die XL-Box bietet Platz für Gartenmöbel, Fahrräder oder andere Sportgeräte. Der Einzelhandel kann diese Boxen für saisonale Produkte und Material nutzen. Im Frühjahr wird für das Weihnachtsgeschäft eingekauft und in der MOBOX zwischengelagert. Wir liefern dann die MOBOX pünktlich zurück.

 

Die Wirtschaft: Es gibt ja einige „Selfstorage“-Anbieter in der Region Köln. Was genau unterscheidet MOBOX von anderen Marktbegleitern?

André Fahnenbruck: Das ist richtig. Der Unterschied liegt darin, dass der Kunde nicht zum Lager muss, sondern das Lager zum Kunden kommt. MOBOX ist eben mobil. Zudem muss der Kunde bei MOBOX nur den tatsächlichen Bedarf – sprich die Anzahl der benötigten Boxen – mieten. Bei Marktbegleitern mietet er eine Mietfläche in Kubikmetern oder Quadratmetern – unabhängig davon, ob er die Gesamtfläche überhaupt benötigt. Also miete, was du wirklich brauchst und tatsächlich in Anspruch nimmst.

 

Die Wirtschaft: Zusammengefasst ist die USP von MOBOX …?

André Fahnenbruck: Mobiler Service statt statischen Lagerns.

 

Die Wirtschaft: Wie entwickelt man eine solche Geschäftsidee und Marke, die ja derzeit in den Medien sehr präsent ist?

André Fahnenbruck: Die Quelle dieser Geschäftsidee findet sich in der Historie und Entwicklung der Lagerung von Akten und Dokumenten wieder, die wir ja unter REISSWOLF und seit 2016 unter documentus erfolgreich betrieben haben. Wir kennen Kellerräume, Lagerräume und vollstehende Garagen. Daher war der Gedanke naheliegend – mit dem Bundle an Erfahrungen –, dieses Geschäftsmodell auf ein Mobile-Storage-System zu übertragen. Zudem haben wir den Sicherheitsgedanken in uns. Dieses Asset lassen wir in dieses neue Geschäftsmodell vollumfänglich mit einfließen. Auch den gelernten Servicegedanken aus der Archivierung von Akten und Dokumenten adaptieren wir bei MOBOX.

Mit MOBOX Lager digital verwalten

Die Wirtschaft: Inwieweit helfen Ihnen bei der Gründung eines neuen Unternehmens Ihre bisherigen Erfahrungen im Beruf und in der Selbstständigkeit?

André Fahnenbruck: Ich musste nicht bei null anfangen, sondern konnte dieses neue Geschäftsmodell in relativ kurzer Zeit entwickeln und umsetzen. Dem Grunde nach benötige ich die gleichen Assets wie bisher. Mitarbeiter, einen Fuhrpark, eine Disposition, eine Lagerhalle und Verwaltungstools. Neu ist die digitale Abbildung der Idee MOBOX. Dieser hohe Digitalisierungsgrad soll vor allem den Kunden dienen und den Nutzen erhöhen.

 

Die Wirtschaft: Von einer Idee bis hin zur Umsetzung ist es ein langer und beschwerlicher Weg. Gab es Phasen der Rückschläge und des Zweifels?

André Fahnenbruck: Zweifel gab es nie! Rückschläge eigentlich auch nicht. Aber ein paar Ehrenrunden habe ich drehen müssen. Vor allem das Identifizieren geeigneter Boxen im Hinblick auf Größe, Gewicht und Materialbeschaffenheit. Auch die Entwicklung einer nutzenoptimierten App hat viel Zeit und Kreativität gefordert. Ich agiere aber stets nach der Devise: Vor gut gemacht kommt gut gedacht. Dann muss man schon einmal ein paar Extrarunden drehen.

 

Die Wirtschaft: Schweben Ihnen schon jetzt „Expansionsgedanken“ im Kopf umher, oder ist dies noch zu früh?

André Fahnenbruck: Die mit MOBOX zu erreichende Flexibilität schreit förmlich nach Expansion. Schon Aachen wird in Reaktion und Schnelligkeit eine Herausforderung. Daher fokussieren wir uns im Aufbau zunächst auf Köln und den Speckmantel und haben im Hinterkopf, dass wir in den Metropolen des Landes präsent sein müssen, um der Schnelligkeit und dem Servicegedanken Rechnung tragen zu können.

 

Die Wirtschaft: Sie kommen aus einer sehr erfolgreichen Unternehmerfamilie und haben sich Ihre Meriten bisher in den jahrzehntelang existierenden Unternehmen Ihrer Familie verdient. Es ist somit Ihr erstes eigenes Unternehmen, das Sie an den Start bringen. Hat das eine etwas mit dem anderen zu tun?

André Fahnenbruck: Unbedingt. Meine Familie schaut auf eine über 90-jährige Unternehmergeschichte zurück. Begonnen hat alles mit der Firma Bruckmann, die mein Urgroßvater gegründet hat und die von meinem Vater Hans Willy fortgeführt wurde. Er hat sich in den 80er-Jahren mit REISSWOLF sein eigenes Unternehmen aufgebaut und sich „freigeschwommen“. Bei REISSWOLF bin ich auch als Unternehmer groß geworden und habe erste Erfahrungen gesammelt, bis ich die Geschäftsführung übernahm. Und jetzt gilt es, ebenso etwas Eigenes zu wagen und aufzubauen. Und das macht große Freude, zumal ich mir der unternehmerischen Unterstützung meiner Familie sicher sein kann.

André Fahnenbruck ist die designierte Jungfrau im Kölner Dreigestirn

Die Wirtschaft: Es ist ja hinreichend bekannt, dass Sie in den kommenden Monaten eine – sprichwörtlich – hoheitliche Aufgabe für Köln zu erfüllen haben. Sie sind die designierte Jungfrau im Kölner Dreigestirn. Das wird viel Zeit in Anspruch nehmen – und dies mitten im Aufbau eines eigenen Unternehmens. Wie schaffen Sie das und wie behalten Sie die Kontrolle?

André Fahnenbruck: Ich beschäftige mich mit MOBOX seit gut vier Jahren und habe ein tolles Team um mich herum, das mich vollumfänglich unterstützt. Dieses Team wird sich während meiner karnevalistischen Abstinenz um alles kümmern. Davon abgesehen bin ich nicht aus der Welt und während der Session regelmäßig im Austausch.

 

Die Wirtschaft: Was ist schwieriger? Die Gründung eines eigenen Unternehmens oder Jungfrau im Kölner Dreigestirn zu werden?

André Fahnenbruck: Schwierig zu beantworten. Beides ist getrieben von Elan, Überzeugung und Herz. Wenn dann noch unbändige Freude dazukommt, dann wird alles gut. Im Unternehmen und im Karneval.

 

Die Wirtschaft: Was würden Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, die derzeit eine eigene Geschäftsidee entwickeln und vorhaben, ein Unternehmen zu gründen?

André Fahnenbruck: Diese Frage lässt sich leicht beantworten: MACHEN! Machen ist wie WOLLEN, nur KRASSER!

(Eugen Weis)

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