Der Turbo fürs Kfz-Bezahlwesen

Das Kölner FinTech Aufinity Group setzt neue Maßstäbe für die Automobilbranche

by Jana Leckel

Im Autohandel oder in Kfz-Werkstätten laufen Order-to-Cash-Prozesse teils noch manuell und von Office-Lösungen unterstützt ab. Das führt zu hohem Arbeitsaufwand und langen Abläufen, was alle Beteiligten Zeit und Nerven kostet und das Kerngeschäft einschränkt. Ein Beispiel: Ein Kunde eines Autohauses teilt diesem nach seinem Fahrzeugkauf mit, er habe per Überweisung gezahlt. Um den Zahlungseingang zu prüfen, fragen mehrere Mitarbeiter mehrere Konten ab – ein komplizierter Prozess.

Seit 2018 kappt das Kölner FinTech Aufinity Group diese Umwege unter seiner Marke bezahl.de. Mit dieser Lösung für die Automobilbranche kurbelt das Team den Motor auf der „Bezahlstrecke“ an, da sie offene Forderungen und Zahlungseingänge automatisch zuordnet und den Bezahlstatus in Echtzeit darstellt.
Zur Ausrichtung seines Unternehmens sagt Lasse Diener, CEO und Co-Founder der Aufinity Group: „Mit bezahl.de setzen wir neue Maßstäbe im Zahlungsmanagement für die Automobilbranche – und das nicht nur national, sondern europaweit. Unsere Lösungen schaffen echten Mehrwert, indem sie Liquidität beschleunigen und den gesamten Order-to-Cash-Prozess optimieren.“

Win-win-Situation

Indem sie diese Plattform nutzen, sind sowohl die Firmen als auch ihre Kunden stets über den Zahlungsstatus im Bilde. Vorteile wie schneller Geldfluss und volle Transparenz überzeugen alle Anwender. In der Regel sind es nur drei Tage zwischen Bestellung und Geldeingang – das bedeutet weniger offene Posten und spürbare Zinsvorteile. Die Unternehmen freuen sich zudem über zufriedenere Kunden.
Diener erklärt, wie seine Lösung konkret zum Anwender kommt: „Wir binden unsere digitale Plattform über standardisierte Schnittstellen (APIs) direkt in die bestehenden Systeme unserer Kunden ein, ohne große Anpassungen vorzunehmen. Dabei begleiten wir den gesamten Prozess, bieten Schulungen an und stellen sicher, dass die Kunden schnell von optimierten Zahlungsprozessen profitieren.“

Einsatz bei Mercedes-Benz

Zur Klientel des FinTechs gehört Mercedes-Benz – das Aufinity-Team hat sein System in das Kommunikationstool des Konzerns integriert. Somit nutzen Mercedes-
Händler digitale Bezahloptionen für Servicerechnungen, die etwa flexible Ratenzahlungen mit schneller Kreditprüfung erlauben sollen – ohne komplexe Vertragsprozesse. Alle Zahlungsinformationen werden direkt über das konzerneigene Kommunikationssystem versandt. Zahlungsaufforderungen, Erinnerungen und Bestätigungen gehen gleich an die Kunden. Ferner genießen sie den Vorteil, ihre Anliegen über die Plattform zu klären.
Mercedes-Benz-Händler halten jeden Bezahlstatus zu jeder Zeit im Blick. Die automatisierte Buchhaltung entlastet Mitarbeiter und spart pro Transaktion bis zu 20 Minuten. Das schenkt den Firmen Zeit für ihr Business. Diese Lösung erlaubt es Händlern und ihren Kunden, sowohl Zahlungen als auch die damit verbundene Kommunikation im Griff zu haben. Für alle Beteiligten lohnt sich das digitalisierte After-Sales-Geschäft.

Erfolg auf Touren gebracht

Die Erfolgsbilanz bestätigt das Geschäftsmodell von Aufinity: Deutlich über 1.000 Autohäuser hierzulande nutzen bezahl.de. Auch in Spanien und Italien wächst der Kundenkreis des FinTechs. In puncto Finanzierung hat es jüngst 22 Millionen Euro dank des Einsatzes der Investoren PayPal Ventures, Seaya Ventures, Walter Ventures und Altinvestor Motive Ventures verbucht. Insgesamt sind dem Kölner Scaleup bislang 38 Millionen durch Venture-Capital-Fonds zugeflossen. Über 170 Mitarbeitende in Deutschland sowie in Spanien und Italien sind für das junge Unternehmen tätig.
Grund genug für Diener, positiv in die Zukunft zu schauen: „Wir sind eines der am schnellsten wachsenden Fintechs in Deutschland und Europa und wurden bereits von Unternehmen wie Sifted und Deloitte ausgezeichnet. Wir haben ambitionierte Ziele und möchten neben dem weiteren Wachstum in Deutschland auch international weiter stark expandieren, um den Standard für Zahlungsmanagement im europäischen Automotive-Bereich zu definieren.“

(Anne Horsten)

Bildquellen

  • Lasse Diener, CEO und Co-Founder der Aufinity Group: Aufinity Group / Julian Hunke

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