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Ford Köln: in die Zukunft mit Elektroautos

Der Automobilhersteller baut im neuen Electric Vehicle Center eine neue Generation Elektrofahrzeuge

by Redaktion

Am 12. Juni 2023 eröffnete Ford in Köln-Niehl sein neues Ford Cologne Electric Vehicle Center. Das neue Center verfügt über eine Fertigungskapazität von jährlich 250.000 Elektroautos. Das Unternehmen stärkt damit seinen Plan, bis Ende 2026 zwei Millionen Elektrofahrzeuge jährlich zu produzieren. Eröffnet wurde das EV Center von William Clay Ford Jr., Executive Chair Ford Motor Company, sowie Bundeskanzler Olaf Scholz. Ebenfalls anwesend waren der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, sowie die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Seit 1930 baut Ford in Köln-Niehl Autos. Künftig wird das Unternehmen hier seine neueste Generation Elektrofahrzeuge für den europäischen Markt produzieren. Dafür hat der Automobilhersteller zwei Millionen US-Dollar investiert, um das alte Werk entsprechend der Aufgabe umzurüsten. Mit der Eröffnung wird das neue Center zudem das erste CO2-neutral arbeitende Werk von Ford sein und ist damit ein wichtiger Schritt im Rahmen des Planes des Unternehmens, bis 2035 sämtliche Werke sowie die Logistik und die direkten Zulieferer CO2-neutral aufzustellen.

Großes Vertrauen in den Standort Deutschland

Für den Automobilhersteller bedeutet dies einen weiteren Baustein für seine „Road to Better“-Strategie. Außerdem will das Unternehmen damit sein großes Vertrauen in den Standort Deutschland demonstrieren. Zudem unterstreicht dieser Schritt das Vertrauen in die qualifizierten Arbeitskräfte vor Ort sowie in die Zukunft der Automobilproduktion in Europa.

William Clay Ford Jr., Executive Chair Ford Motor Company und Urenkel des Firmengründers Henry Ford, erklärt bei der Eröffnung in Köln: „Die Eröffnung des Ford Cologne EV Centers markiert den Beginn einer neuen Generation von sauberen Produktionsverfahren und Elektrofahrzeugen in Europa. Dieses Werk wird eines der effizientesten und umweltfreundlichsten in der gesamten Automobilindustrie sein. Ich freue mich darauf, weiter an einer emissionsfreien Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder zu arbeiten.“

Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz freut sich über die Eröffnung. „Das Electric Vehicle Center steht für einen Neuanfang und ist die größte Investition in der Unternehmensgeschichte des Kölner Ford-Werks. Das sind gute Nachrichten für den Standort Köln, für die Autoproduktion in Deutschland, für die E-Mobilität und den Aufbruch“, betont er. Hendrik Wüst, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident, sieht dies als Chance für Köln und NRW: „Die Ford-Werke GmbH ist eines der wichtigsten Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber in unserem Land. Seit 90 Jahren stellt Ford Innovations- und Erfindergeist in Köln unter Beweis. Mit der Eröffnung des Zentrums für Elektromobilität werden entscheidende Weichen für eine klimaneutrale Mobilität gestellt. Darüber hinaus unterstreicht die Investition Nordrhein-Westfalens Stärke als Forschungs- und Wirtschaftsstandort. Wir wollen unser Land zu einem der führenden Standorte für die Mobilität der Zukunft in Europa ausbauen und bis 2045 klimaneutral machen. Mit dem neuen Zentrum hier in Köln geht das Land einen entscheidenden Schritt weiter in diese Richtung.“

Martin Sander (1. v. li.), Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke
GmbH, und Christian Weingärtner (1. v. re.), Geschäftsführer Marketing und
Verkauf, präsentieren zusammen mit Ford-Beschäftigten den neuen vollelektrischen Ford Explorer, der künftig im neuen EV Center produziert wird

Der Beginn einer neuen Ära für Ford in Europa

Das 125 Hektar große umgerüstete Werk in Köln-Niehl ist auf höchste Effizienz ausgelegt. Dies ermöglichen modernste Werkzeuge sowie ein hoher Automatisierungsgrad der neu gebauten Produktionslinie sowie der Batteriemontage. So können hier mehr als 250.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr fertiggestellt werden. Erstes Modell, welches hier vom Band läuft, wird der batterieelektrische Ford Explorer sein. Dieser wurde kürzlich nach den bereits erfolgreichen Modellen Mustang Mach-E, E-Transit und F-150 Lightning als weltweit viertes Elektrofahrzeug vorgestellt. Ein weiteres Modell, welches in Köln vom Band rollen wird, wird der kommende elektrische Sport-Crossover sein.

Seit dem Bau des Kölner Werkes gilt dieses als Herzstück der europäischen Automobilindustrie. Vor Ort entstanden u. a. Fahrzeugikonen wie Ford Model A, Taunus, Capri, Granada und Fiesta. Während der 90-jährigen Geschichte des Kölner Standortes wurden in Niehl mehr als 18 Millionen Autos gebaut, die Generationen von Menschen individuelle Mobilität ermöglichten. Für den Automobilhersteller ist das Kölner Werk eines seiner weltweit effizientesten Produktionsstätten. Mit der Eröffnung des neuen Electric Vehicle Centers in Köln setzt sich eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte fort.

„Unser EV Center in Köln markiert für Ford in Europa den Aufbruch in eine neue Ära“, so Martin Sander, General Manager Ford Model e Europa. „Einmal mehr definieren wir die Automobilherstellung neu und setzen fortschrittliche Technologien für den Bau von voll vernetzten, softwaredefinierten Fahrzeugen ein, die den Wunsch unserer Kunden nach emissionsfreier Mobilität erfüllen.“

Dreh- und Angelpunkt des neuen EV Centers in Köln-Niehl sind digitale Technologien, die sowohl Maschinen und Fahrzeuge als auch Beschäftigte miteinander Big Data Management verbinden. Durch selbstlernende Maschinen, autonome Transportsysteme sowie in Echtzeit soll die Effizienz der Produktionsprozesse optimiert und kontinuierlich verbessert werden, um eine hohe Qualität zu gewährleisten.

Was die Belegschaft angeht, so soll diese nicht ersetzt werden. Vielmehr will Ford ihre Fähigkeiten fördern. Dabei werden die Beschäftigten von neuen kognitiven und kollaborativen Robotern sowie Augmented-Reality-Lösungen unterstützt. Auf diese Art soll die Effizienz gesteigert und der Datenaustausch mit anderen Werken, die künftig Erfahrungen in Echtzeit miteinander teilen, optimiert werden.

CO2-neutrale Fahrzeugherstellung für Elektroautos

Jährlich 250.000 Elektroautos sollen im neuen EV Center gefertigt werden. Und auch die Fertigung soll möglichst CO2-neutral erfolgen. Dafür sollen neue Prozesse, moderne Maschinen und Effizienzgewinne im EV Center Köln die Grundlage schaffen. So wird zu 100 Prozent zertifizierter erneuerbarer Strom bezogen. Somit ist der gesamte Bedarf an Strom und Gas für den Betrieb der Fahrzeugfertigung bereits CO2-neutral. Die Abwärme eines externen Kraftwerks und einer Müllverbrennungsanlage, die über ein eigenes Dampfnetz an Ford geliefert wird, wird für Gebäude sowie Prozesse genutzt. Die Wärme erhält der Automobilhersteller als CO2-neutrale Energie. Die entsprechenden Emissionen wird der lokale Energieversorger im Auftrag des Unternehmens ausgleichen. Auch will der Energieversorger seine Betriebsemissionen reduzieren, bis 2026 um fast 60 Prozent. Bis 2035 will er diese auf null bringen. Ist das neue Kölner Werk vollständig in Betrieb genommen, soll es von unabhängiger Seite als CO2-neutral zertifiziert werden, was künftig dann regelmäßig überprüft wird.

Auch der Außenbereich des EV Centers wird ökologisch aufgewertet. So will das Unternehmen die Biodiversität fördern. Das ökologische Gleichgewicht der bestehenden Grünflächen soll bewahrt werden. Maßnahmen dazu sind eine bereits neu angepflanzte mehrjährige Staudenvegetation und die Umwandlung der Grasflächen in ökologisch wertvolle Wildblumenwiesen. Dazu kommen der Bau von Insektenhotels sowie Fledermaus- und Vogelhabitaten.

„Das CO2-neutrale EV Center Köln ist ein Musterbeispiel für den Wandel von der traditionellen Automobilherstellung hin zur Produktion von Elektrofahrzeugen“, erklärt Martin Sander. „Unsere Ingenieure haben alle Anlagen und Prozesse so konzipiert, dass sie die Effizienz maximieren und die Umweltauswirkungen minimieren. Das hilft Ford, in Europa CO2-neutral zu werden, und unterstützt dabei unsere globale Strategie.“

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe DIE WIRTSCHAFT 05.2023

Bildquellen

  • Elektro-Premiere: Ford präsentiert neuen vollelektrischen Explo: Ford
  • Bundeskanzler Olaf Scholz und William Clay Ford Jr. eröffnen da: Ford | Christian Rolfes

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