Das Forum „Unternehmen engagiert in Köln“ bringt seit 2023 Firmen mit Sitz in der Domstadt an einen Tisch, die sich nachhaltig ehrenamtlich engagieren und die Stadtgesellschaft unterstützen wollen. Ziel ist es, Kompetenzen zu bündeln, Maßnahmen zur Förderung von Corporate Volunteering zu entwickeln und gemeinsam Projekte umzusetzen.
Ob Müll sammeln, Essen an Bedürftige verteilen oder Insektenhotels bauen: Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich im Rahmen von Corporate Volunteering für eine gute Sache zu engagieren. Der Arbeitgeber stellt ihnen dafür alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung, sei es die Arbeitszeit, das Material oder das Know-how. In vielen Unternehmen ist Corporate Volunteering mittlerweile ein zentraler Baustein der Corporate-Social-Responsibility(CSR)-Strategie, da es dazu beiträgt, soziale, ökologische und wirtschaftliche Ziele zu erreichen. Auch immer mehr Kölner Unternehmen setzen auf Freiwilligenarbeit und ermöglichen es ihren Mitarbeitenden, innerhalb des Angestelltenverhältnisses ehrenamtlich für gemeinnützige Organisationen bzw. gesellschaftliche Zwecke tätig zu werden. Um diese Firmen miteinander zu vernetzen, hat die Stadt unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Jahr 2023 das Forum „Unternehmen engagiert in Köln“ ins Leben gerufen. „Unternehmen übernehmen durch bürgerschaftliches Engagement Verantwortung für die Stadtgesellschaft und gehen so auch mit einem guten Beispiel voran. In Zeiten knapper finanzieller und personeller Ressourcen sind helfende Hände noch wichtiger, und ich danke allen Unternehmen, die sich im Forum beteiligen und es unterstützen, damit wir Projekte für die Kölnerinnen und Kölner umsetzen können“, erklärte Henriette Reker im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Forumsgründung.
Erfahrungsaustausch im Fokus
Rund 30 Mitgliedsunternehmen unterschiedlicher Größe und Branchenausrichtung haben sich bereits in dem Forum zusammengeschlossen, darunter die Zurich Gruppe, Ströer, die Ford-Werke, Randstad oder BNP Paribas. Auch kommunale Einrichtungen wie die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) Köln oder die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) gehören dem Netzwerk an. Ziel ist es, den Austausch zwischen den Mitgliedern zu fördern, um Erfahrungen sowie Best Practices zu teilen und die Hürden für soziales Engagement sukzessive abzubauen. Durch die Vielfalt der beteiligten Unternehmen kann das gemeinnützige Engagement in seiner ganzen Breite bedarfsgerecht und genau dort umgesetzt werden, wo es am meisten benötigt wird. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen soziale und ökologische Projekte zur Förderung der Kölner Stadtgesellschaft. In den Forumssitzungen, die zweimal jährlich an wechselnden Standorten von Mitgliedsunternehmen stattfinden, sowie in den Sitzungen eines zusätzlich gegründeten freiwilligen Arbeitskreises werden die Bedarfe in der Stadt ermittelt und weiterführende Aktivitäten des Forums beschlossen.
Aktionswoche schafft Aufmerksamkeit
Höhepunkt des bürgerschaftlichen Engagements des Forums ist eine jährliche Aktionswoche, an der sich jedes Mitgliedsunternehmen im Rahmen seiner Möglichkeiten und nach eigenem Ermessen beteiligen kann. Die Stadt Köln unterstützt mit Werbemitteln und bei der Organisation der Projekte. Voraussetzung für die Teilnahme ist die kostenlose Mitgliedschaft im Forum.
Die erste Aktionswoche fand vom 19. bis 23. August 2024 an verschiedenen Orten in und um Köln statt. Die Unternehmen engagierten sich in diesem Zeitraum mit individuell ausgewählten und umgesetzten Projekten. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt und Biodiversität. Das Interesse war groß: 27 Unternehmen setzten insgesamt 34 Projekte um. 235 Freiwillige waren beteiligt, die zusammen rund 116 Arbeitsstunden in die Aktionswoche investierten. Im Rahmen der Projekte wurde unter anderem ein BauernGarten bepflanzt, Hochbeete und Nistkästen wurden gebaut, Totholzhecken für Kleintiere angelegt, der Garten und das Café eines Seniorenheims verschönert oder Waschbecken und Toiletten in einem Wohnheim ausgetauscht.
Die nächste Aktionswoche, die für Herbst 2025 geplant ist, soll als gemeinsames Großprojekt der im Forum aktiven Unternehmen stattfinden – Projekt und Zeitraum werden derzeit abgestimmt. Von der Aktion verspricht sich das Forum einen intensiven Austausch seiner Mitglieder, einen weitreichenden Wissenstransfer zwischen den Volunteers sowie eine noch größere mediale Aufmerksamkeit für das Forum und seine Ziele.
Unternehmensengagement wirkt nachhaltig
Obwohl Corporate Volunteering mit dem Einsatz personeller und finanzieller Ressourcen verbunden ist, entscheiden sich viele Unternehmen dafür, ihren Mitarbeitenden entsprechende Angebote zu machen. Grund sind die vielfältigen positiven Effekte, die solche Aktionen mit sich bringen. So stärkt Corporate Volunteering das Image des Unternehmens als verantwortungsbewusster und sozial engagierter Akteur, was im Hinblick auf das Employer Branding in Zeiten des Fach- und Nachwuchskräftemangels eine immer wichtigere Rolle spielt. Bewerberinnen und Bewerber entscheiden sich nicht selten für einen Arbeitgeber, bei dem gesellschaftliche Verantwortung im Arbeitsalltag aktiv gelebt und von der Führungsebene unterstützt wird.
Auch die Wirkung ins Innere der Organisation ist ein zentrales Argument für Corporate Volunteering: Soziales Engagement ermöglicht eine sinnstiftende und herausfordernde Abwechslung zum regulären Arbeitsalltag für die Volunteers. Die gemeinsamen Aktivitäten stärken den Teamgeist und fördern den abteilungsübergreifenden Austausch – denn plötzlich stellt man sich einer gemeinsamen Herausforderung mit Kolleginnen und Kollegen, mit denen man sonst vielleicht nur wenige Berührungspunkte hat. All dies führt zu einer höheren Zufriedenheit, Mitarbeiterbindung und Motivation, was sich langfristig positiv auf Produktivität und Innovationskraft auswirkt.
Unternehmen profitieren besonders vom sogenannten Skills Based Volunteering. Dabei können Mitarbeitende ihre Kompetenzen gezielt in das Projekt einbringen. Steht Corporate Volunteering im Einklang mit dem Kerngeschäft, entwickeln die Beteiligten neue Ideen fernab ihres Arbeitsalltags. Dieses Know-how kommt wiederum dem Unternehmen zugute.