Vielfältigkeit zahlt sich aus

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Thomas Sattelbergers Auftritt anlässlich der Verleihung des 21. Gründerpreises der Wirtschaftsjunioren war eine flammende Rede und ein mitreißendes Stück Wirtschaftsentertainment zum Thema Diversity. Sein Ansatz: Diversität, also eine Vielseitigkeit in Sachen Mitarbeiter, aber auch hinsichtlich flexibler Arbeitszeitmodelle, tut Firmen gut.
Wer in seinem Lebenslauf Mercedes-Benz und Lufthansa, Continental und die Telekom, also die Hochkaräter der deutschen Wirtschaft, stehen hat, darf ruhig ein wenig lauter werden. In führenden Positionen als Teil des Vorstands zumeist mit Personalangelegenheiten beschäftigt, treibt den heute 68-jährigen Thomas Sattelberger vor allem ein Thema an: Diversity. Auf gut Deutsch Diversität, was das Wort zwar übersetzt, aber nicht erklärt. Vielfalt oder Vielseitigkeit kommen der Sache recht nah, und der anerkannte Personaler Sattelberger ist überzeugt davon, dass Vielfalt bei der Personalauswahl absolut gut ist für die Unternehmenskultur – und damit auch für den Erfolg
Zehn Prozent aller Mitarbeiter sollten Querdenker sein

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Insbesondere in den Chefetagen. Mindestens zehn Prozent aller Mitarbeiter sollten Querdenker, wenn nicht gar Querköpfe sein, die eben den Mut haben, das auszusprechen, was alle anderen nur denken. Die den kürzesten Umweg nehmen, die wieder vermehrt die Interessen und Anregungen der Mitarbeiter aufnehmen. Denn ein Führungsstil, der auf ein Miteinander abzielt, hat in den vergangenen Jahren deutlich nachgelassen. Effizienz und Umsatzdruck, Kosten und Erlöse stets im Fokus – da bleibt für Austausch und Gespräche wenig Zeit.
Segeln am Nachmittag, Homeoffice am Abend
Sattelberger selbst ist so ein Querdenker. Als Teile der Belegschaft der Motoren- und Turbinen-Union München/Friedrichshafen (MTU) die Nachmittage für Freizeitaktivitäten wie Segeln auf dem Bodensee nutzen und dafür in den Abendstunden Arbeit im Homeoffice erledigen wollten, war zunächst das Misstrauen groß. Aber die Probe aufs Exempel wurde zum Erfolg, deutliche Steigerungen in verschiedenen Unternehmensbereichen waren ablesbar. Und als nach den Anschlägen auf das World Trade Center im September 2011 alle Airlines weltweit ins Trudeln gerieten, war es Thomas Sattelberger, der für die Lufthansa mit seinem Team eine Vielzahl an Arbeitszeitmodellen aus der Taufe hob, um Kündigungen zu umgehen.