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Optimale Bedingungen im Homeoffice

TÜV gibt Tipps für eine funktionale und gesunde Arbeitsatmosphäre in den eigenen vier Wänden.

by Redaktion

Während der Coronapandemie waren viele Unternehmen gezwungen, ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken. Nach Corona hat sich diese Arbeitsform bewährt und auf dem Arbeitsmarkt etabliert. Allerdings kann die Arbeit in den eigenen vier Wänden auch Nachteile, vor allem gesundheitliche, mit sich bringen. Der TÜV-Verband gibt dazu einige Tipps, um eine funktionale und gesunde Arbeitsatmosphäre in den eigenen vier Wänden zu schaffen.

Rücken-, Nacken- oder Hüftschmerzen, das sind die häufigsten Probleme, die ein Heimarbeitsplatz mit sich bringt. Daher sollten Beschäftigte dringend darauf achten, dass der Arbeitsplatz zu Hause den eigenen körperlichen Bedürfnissen entspricht. „Arbeitsplätze sollten so gestaltet sein, dass längeres Arbeiten ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich ist“, so André Siegl, Arbeitsschutzexperte beim TÜV-Verband. „Eine gute Ergonomie schafft nicht nur eine Wohlfühlatmosphäre, sondern sorgt auch für höhere Produktivität und bessere Arbeitsergebnisse.“ Manche Unternehmen unterstützen ihre Mitarbeiter dabei, ihren Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden ergonomisch einzurichten.

Räumliche Gegebenheiten anpassen

Einen Arbeitsplatz ergonomisch einzurichten bedeutet, diesen an die individuellen Bedürfnisse des Menschen anzupassen und so ein möglichst optimales Arbeitsumfeld zu schaffen, welches die körperliche und geistige Gesundheit des Arbeitnehmers fördert und nicht schädigt.

Laut TÜV beginnt ein ergonomischer Arbeitsplatz mit den räumlichen Gegebenheiten. So sollte der Raum über optimale Lichtverhältnisse verfügen. Neben Lampen, die den Raum gleichmäßig ausleuchten, sollte ein Fenster vorhanden sein, welches sich entweder links, rechts oder auf beiden Seiten des Arbeitsplatzes befindet. Weiterhin sollte sich der Raum gut lüften lassen und zwischen 40 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit sowie eine Raumtemperatur zwischen 20 und 22 Grad aufweisen. Ein wichtiger Aspekt ist zudem Lärm. Bereits geringer Lärm kann Stress hervorrufen. Das wiederum kann die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Der Geräuschpegel sollte daher nicht höher als 55 Dezibel liegen, was ungefähr einem normal lauten Gespräch entspricht.

Der passende Bürostuhl

Um Muskel- und Skeletterkrankungen zu vermeiden, sind der passende Schreibtischstuhl und die richtige Sitzhaltung entscheidend. „Ein ergonomischer Bürostuhl sorgt bei korrekter Nutzung für eine Stärkung des Rückens und eine gleichmäßige Belastung der Bandscheiben. Rückenschmerzen aufgrund von Haltungsschäden können so vermieden werden“, führt André Siegl aus. Ein ergonomischer Stuhl ist idealerweise höhenverstellbar, drehbar und verfügt über verstellbare Armlehnen, eine flexibel verstellbare Rückenlehne, eine integrierte Sitzneigeverstellung, eine starke Federung sowie eine Kopf- oder Nackenstütze. Richtig eingestellt, lassen sich so Schäden an der Wirbelsäule und Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich vorbeugen.

Aber auch die Sitzhaltung spielt dabei eine große Rolle. Laut TÜV sollte der Mitarbeiter beim Sitzen die gesamte Sitzfläche ausnutzen und der Rücken Kontakt zur Lehne haben. Die Füße sollten vollständig den Boden berühren und die Ober- und Unterschenkel einen Winkel von etwa 90 bis 100 Grad bilden. Die Arme sollten in Höhe des Schreibtisches in einem Winkel von ca. 90 Grad locker auf den Armlehnen liegen.

Der höhenverstellbare Schreibtisch

Die optimalen Maße des Schreibtisches hängen in erster Linie von der Größe der Person ab, die ihn benutzt. Im Durchschnitt sollte er jedoch 75 Zentimeter hoch, 160 Zentimeter breit sowie mindestens 80 Zentimeter tief sein. Das garantiert genügend Arbeitsfläche. Zudem sollte der Tisch genügend Beinfreiheit bieten. Am besten geeignet ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch. Mit diesem hat man die Möglichkeit, unkompliziert zwischen Stehen und Sitzen zu wechseln und sich damit mehr zu bewegen. „Durch das ständige Sitzen wird die Blutzirkulation eingeschränkt und die Muskulatur wenig angeregt“, erklärt André Siegl. „Als Faustregel gilt: 60 Prozent sitzen, 30 Prozent stehen und 10 Prozent bewegen.“

Großer Monitor für bessere Haltung und Schonung der Augen

Laptops sind für die Heimarbeit eher nicht geeignet bzw. nur für reine mobile Arbeit, denn sie führen auf Dauer zu einer ungesunden Körperhaltung. Daher sollten Beschäftigte im Homeoffice einen separaten Monitor verwenden. Dieser sollte idealerweise eine Größe ab 24 Zoll haben sowie höhenverstell- und schwenkbar sein. Außerdem sollte er aus reflexionsarmem Material bestehen, strahlungsarm und flimmerfrei sein und über eine hohe Bildwiederholungsfrequenz verfügen. Abhängig von der Größe des Monitors und der Tätigkeit wird ein Sehabstand von 50 bis 90 Zentimetern empfohlen. Zudem sollte sich die Oberkante des Bildschirms ungefähr auf Augenhöhe befinden und der Bildschirm leicht nach hinten geneigt sein, damit der Kopf etwa 10 bis 15 Grad nach unten geneigt ist.

Um die Augen zu schonen, sollten Helligkeit, Kontrast und Schriftgröße an die Lichtbedingungen des Raums angepasst werden. Auch sollte man, sofern möglich, schwarze Schrift auf weißem Hintergrund verwenden. Und ein Blaulichtfilter schützt vor künstlichem Blaulicht und beugt so Augenreizungen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit vor.

Den Mausarm vermeiden

Der TÜV-Verband empfiehlt, mit einer separaten ergonomischen Tastatur zu arbeiten, die die natürliche Haltung der Arme und Hände unterstützt. Sie sollte dabei nah am Körper liegen, um eine aufrechte Sitzposition zu gewährleisten. Außerdem sollte sie etwa 10 Zentimeter von der Tischkante entfernt liegen und die Hände sollten flach vor der Tastatur aufliegen, quasi als Verlängerung der Armlehnen des Stuhles. Personen, die häufiger Probleme mit dem RSI-Syndrom, auch Mausarm genannt, zu tun haben, sollten auch eine ergonomische Maus verwenden, auf der die Hand senkrecht aufliegt. Zudem sollten die Hände hin und wieder ausgeschüttelt und gedehnt werden.

Egal, ob Bürostuhl, Schreibtisch, Bildschirm, Tastatur oder Maus: Bei allen Produkten empfiehlt der TÜV-Verband, auf das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit sowie die Prüfsiegel unabhängiger Prüforganisationen wie des TÜVs zu achten. Nur so kann man sich sicher sein, dass man Produkte erhält, die den Vorgaben, Richtlinien und Normen hinsichtlich Konstruktion, Funktion und gesundheitlich unbedenklicher Materialien entsprechen.

(Monika Eiden)

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