Beethoven zählt laut Time Magazine zu den hundert einflussreichsten Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte. Grund genug für die Familienunternehmer der Metropolregion Köln Bonn, sich im Rahmen einer privaten Führung durch das Museum in Beethovens Geburtshaus mit anschließendem Privatkonzert näher mit diesem Ausnahmetalent zu beschäftigen.
Ende Oktober lud der Vorstand der Familienunternehmer der Metropolregion Köln Bonn zu einem ganz besonderen Abend ein: 40 Mitglieder folgten der Einladung mit dem Titel „Ein Jahrhundertmusiker aus Kurköln“ in das Beethoven-Haus Bonn. Initiatorin des Abends war Vorstandsmitglied Anke Eickhoff, die seit Anfang des Jahres aktiv bei den Familienunternehmern mitmischt und die Idee für den Abend hatte. Ihr Schwippschwager ist niemand Geringeres als Malte Boecker, der seit Mai 2012 der Direktor und Geschäftsführender Vorstand des Beethoven-Hauses ist.
Nach einem Sektempfang sowie einer Begrüßung der Teilnehmenden durch Anke Eickhoff und Malte Boecker teilten sich die Gäste in zwei Gruppen auf, um sich im Rahmen einer Führung das Geburtshaus Beethovens anzusehen.
Im Spannungsfeld verschiedener Wahrnehmungen
Beethoven sei, so Boecker, als Mensch lange verklärt worden. Daher solle der erste Raum der Dauerausstellung im Erdgeschoss vor allem das Spannungsfeld zwischen realem und idealisiertem Beethoven darstellen. Dies gelingt durch verschiedene gemalte Bilder, Zeichnungen, aber auch durch eine Büste, die ihn subjektiv durch die Wahrnehmung des jeweiligen Künstlers zeigen. Die Darstellungen Beethovens fallen dementsprechend unterschiedlich aus und beleuchten sowohl positive als auch negative Eigenschaften des Musikers und Komponisten: „Beethoven war ein Systemsprenger, er war nicht derjenige, der sich als Klassiker verstanden hat, sondern er versuchte das, was er vorgefunden hat, weiterzuentwickeln. Diese Haltung zur Erneuerung, sich immer wieder neu selbst zu erfinden, ist das, was es in der Kunst und Kultur braucht, und deswegen gibt es auch sehr viele Künstler heutzutage, die sich gerne auf Beethoven beziehen“, so Museumsdirektor Boecker. Auf knarrendem dunklem Parkett ging die Führung weiter durch verschiedene Räume des Geburtshauses, die sowohl Instrumente zeigen, auf denen Beethoven gespielt hat, als auch Notendrucke, Handschriften oder Alltagsgegenstände wie einen Gänsekiel, den Beethoven gerne zum Schreiben verwendete.
Beethoven als Unternehmer
Auch wenn die Vielfalt der Veranstaltungen der Familienunternehmer sich von Kunst und Kultur über Sport bis hin zu Politik erstreckt, so stellt den roten Faden zwischen all den Events für die Mitglieder ein gemeinsamer Nenner dar: das Unternehmertum. Denn auch wenn die meisten vermutlich bei dem Gedanken an Ludwig van Beethoven nicht sofort an einen Unternehmer denken, gibt es doch, laut Boecker, einen klaren wirtschaftlichen Bezug: „Beethoven gilt als einer der ersten Künstler, die sich nicht mehr dadurch über Wasser halten konnten, dass sie bei Adligen fest angestellt waren, deswegen gilt er als einer der ersten freischaffenden Komponisten. Und ich glaube auch, dass das seine Relevanz bis heute ausmacht, dass er sich eher wie ein bürgerlicher Unternehmer verstand und diesen ganzen höfischen Kontext immer mehr abgelehnt hat.“
Privatkonzert im Musikzimmer
Im Anschluss an die Führung gab es ein Privatkonzert im Musikzimmer des Beethoven-Hauses. Unter dem Titel „Origins – Werke aus Beethovens Jugend“ spielte die Bonner Pianistin Camilla Köhnken zwei Werke. Den Auftakt machten dabei die 20-minütigen 24 Variationen über die Ariette „Venni Amore“ von Vincenzo Righini für Klavier, die Beethoven mit etwa 20 Jahren gerne spielte und mit denen er sich einen Namen machte, als er nach Wien kam.
Ein gemeinsames Abendessen im Gasthaus „Zum Stiefel“ bot abschließend ausreichend Zeit zum Netzwerken und um sich über die neu gewonnenen Kenntnisse über eine der wichtigsten deutschen Persönlichkeiten auszutauschen.
(Jana Leckel)
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.familienunternehmer.eu/ und https://www.beethoven.de/
Bildquellen
- Ludwig van Beethoven: Bild von WikiImages auf Pixabay