Wie wird die Welt in der Zukunft aussehen, in der wir leben und arbeiten? Sie wird noch digitaler sein als bisher schon, denn mit 5G, IoT, Autonomem Fahren, dem Metaverse und Robotik stehen bereits zukunftsweisende Trends in den Startlöchern. Davon konnten sich die etwa 70.000 Besucher auf der DIGITAL X in Köln ein Bild machen.
Bei der diesjährigen DIGITAL X in Köln zeigten sich mehr als 300 Partner, über 200 Brandhouses und rund 60 Startups einem großen Publikum und präsentierten ihre Innovationen, Lösungen und Praxisbeispiele aus der Welt von morgen den Fach- und Privatbesuchern. Insgesamt konnten die etwa 70.000 Besucher auf rund zwei Millionen Quadratmetern Event-Fläche mit 15 Bühnen den Vorträgen von über 300 internationalen Top-Rednern lauschen. Dazu gehörten beispielsweise der Apple-Gründer Stephen „Steve“ Wozniak oder Jessica Alba, Schauspielerin und Gründerin von „The Honest Company“. Sie und viele weitere Gäste diskutierten sämtliche Facetten der digitalen Transformation.
Mit Blick auf seine Zeit bei Apple erinnerte sich Steve Wozniak, „als ich nicht das große Geld machen, sondern meine Ingenieursfähigkeiten zur Schau stellen wollte“, dass Innovation Erfinder brauche. Schon vor vielen Jahren prophezeite er, dass das Quantencomputing das nächste große Projekt im Silicon Valley sein werde, auch wenn er selbst nicht so gern den Blick weit in die Zukunft wirft. Beim Thema Mobilität vertraut der US-Amerikaner ganz klar auf „Made in Germany“. Seiner Meinung nach baue Mercedes die besseren Autos und ihr Design erschließe sich intuitiv, ähnlich wie dies auch bei Apple-Produkten der Fall sei.
Nachhaltigkeit wichtiger Themenbereich
Ein in diesem Jahr sehr wichtiger Punkt im Rahmen der DIGITAL X war das Thema Nachhaltigkeit. Dieses zog sich wie ein „grünes Band“ durch die zweitägige Veranstaltung. Besonders präsent war das Thema in den Brandhouses, auf den Bühnen und bei den Ständen der Partner. Die gesamte Veranstaltung wurde mithilfe von CO2-Kompensationen klimaneutral durchgeführt. Die US-Schauspielerin Jessica Alba machte bei ihrem Auftritt den Gästen Mut. Sie sprach von einem „unermüdlichen Antrieb, einer Hoffnung und einem Traum, den die Menschen jeden Tag haben – egal, woher sie kommen“. Die Unternehmerin ist überzeugt, dass dies Menschen „in die Wiege gelegt ist, dass alles möglich ist, wenn man hart genug arbeitet“. Alba sagte, dass Hoffnung etwas wirklich Großartiges sei. Daher wünschte sie sich auch, „dass sich diese Hoffnung und dieser Traum zu einer besseren Zukunft entwickeln werden, zu einem nachhaltigeren Planeten. Dass wir uns umeinander kümmern und natürlich um unseren Planeten.“
Ein positives Fazit der zweitägigen Veranstaltung zog Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden der Telekom Deutschland und Schirmherr der Digital X 2022. „In den letzten beiden Tagen haben wir gezeigt, welche enorme Kraft in Partnerschaften steckt. Die DIGITAL X bringt Deutschland in Sachen Digitalisierung einen entscheidenden Schritt nach vorne“, so Rickmann. Die Planungen für die kommende DIGITAL X am 20. und 21. September 2023 laufen bereits. In diesem Jahr waren bei der Weltausstellung der Digitalisierung zahlreiche Megatrends rund um die Themen Mobilität, Sicherheit, Zukunft der Arbeit, Urbanisierung oder Nachhaltigkeit für die Besucher live erlebbar. Ein ferngesteuerter Tattoo-Roboter der Firma Kuka zeigte auf, wie Roboter und Mensch einmal über Ländergrenzen hinweg miteinander trotz größerer Distanz in Echtzeit arbeiten können. Ein Food-Truck sorgte mit vega-
nem Essen aus einem 3-D-Drucker für eine besondere Art der Verpflegung. ByondXR zeigte an mehreren Stationen auf der DIGITAL X, wie aus einem Onlineshop mit eingeblendeten 3-D-Produkten, Avataren und erweiterter Realität (XR) ein virtuelles Shop-Erlebnis entsteht. Für Pflege- oder andere Einrichtungen des Gesundheitswesens war sicher der vernetzte Trinkbecher von LAQA, der Patienten an eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme erinnert, besonders interessant. Wie Fahrer ihre Fahrzeuge aus der Ferne steuern können, zeigte MIRA exemplarisch und verdeutlichte, dass die 5G-Technologie die Voraussetzung für autonomes Fahren schafft.
Digitale Innovationen im Fokus
Im Future Quartier auf der DIGITAL X wurden besonders viele digitale Innovationen gezeigt. Insgesamt präsentieren sich hier etwa 60 Startups mit ihren Lösungen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Gesundheit, Individualisierung, Zukunft der Arbeit sowie Wissenskultur und Bildung. Die Besucher konnten sich ein Bild von digitalen Zwillingen per 3-D-Scanner machen, entdecken, wie Kundensupport aus der Ferne mithilfe von Augmented Reality funktioniert, oder Unternehmen zeigten, wie digitale Kleidung auf dem Smartphone oder Hautbildanalysen entstehen.
Im Rahmen der diesjährigen DIGITAL X haben die Deutschland Telekom und der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) mutige und innovative Digitalisierungs- und Transformationsprojekte von mittelständischen Unternehmen aus Deutschland mit dem „DIGITAL X Award“ ausgezeichnet. Zudem gab es einen Sonderpreis für die Initiative #WeAreAllUkrainians. Volker Wissing, Bundesverkehrsminister und Schirmherr des DIGITAL X Awards, unterstrich: „Digitaler Aufbruch braucht digitale Champions – also Vorbilder, die digital statt analog, effizient statt umständlich arbeiten. So wie viele innovative Mittelständler, die durch den Digital X Award ins Scheinwerferlicht rücken und gewürdigt werden.“
DIGITAL X Award
Beim DIGITAL X Award wurden digitale Leuchtturmprojekte des Mittelstands ausgezeichnet. Wer digitale Lösungen besonders konsequent und innovativ einsetzt und Produkte mithilfe der Digitalisierung verbessert oder neue Geschäftsmodelle entwickelt, hatte gute Chancen auf einen der begehrten Awards. Der DIGITAL X Award ist der Nachfolgepreis des früheren Digital Champions Award, den zuvor die Telekom gemeinsam mit der WirtschaftsWoche siebenmal zuvor an herausragende Digitalisierungs- und Transformationsprojekte verliehen hatte. Die Preisträger des diesjährigen DIGITAL X Awards ermittelten eine unabhängige Jury, die von wissenschaftlichen Partnern der Universität St. Gallen und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne beraten wurde. Mitglieder der Jury waren unter anderem Hagen Rickmann, der BVMW-Chef Markus Jerger sowie Walter Brenner von der Universität St. Gallen. „Digitalisierung ist keine Frage mehr des Ob, Es geht nur noch um das Wie. Wer digitalisiert, brilliert. Wer nicht digitalisiert, der verliert. In der Coronapandemie haben sich Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad als deutlich resilienter erwiesen“, sagt Markus Jerger, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW. Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, würden digitale Lösungen helfen. Rickmann ergänzt: „Es braucht nach wie vor digitale Vorreiter und anschauliche Beispiele für die Transformation. Die Award-Gewinner haben neue Technologien und Trends bereits in die Realität und für den Mittelstand übersetzt. Sie sind genau diese Vorbilder, von denen viel zu lernen ist.“ Mit dem DIGITAL X Award wurden Nölle + Nordhorn, Rauschenberger, Select, Emons, German Volunteers und #WeAreAllUkrainians prämiert.
(Christian Esser)